„Feuerwehren müssen Wetterinformationen aus einer Hand erhalten und damit auch ihre Mitglieder vorwarnen können“, erklärt Hartmut Ziebs, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), anlässlich der morgigen Anhörung des Verkehrsausschusses des Deutschen Bundestages zum Entwurf zur Novellierung des Gesetzes über den Deutschen Wetterdienst. Der Deutsche Feuerwehrverband hat dem Ausschuss eine fachliche Stellungnahme zugesandt und nimmt an der Anhörung im Deutschen Bundestag teil. Die Bundesregierung will mit dem Gesetz „die Zusammenarbeit von Bund, Ländern und Gemeinden im Katstrophen-, Bevölkerungs- und Umweltschutz stärken“.
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) soll seine meteorologischen Daten kostenfrei abgeben dürfen – etwa auch über eine Warn-App. Mit der können Feuerwehrangehörige noch vor einsetzenden Unwetterereignissen informiert und die Einsatzbereitschaft unter Gefährdungsminimierung hergestellt werden. „Nicht zu unterschätzen ist aber auch, dass diese Informationen für weite Teile der Bevölkerung kostenfrei zur Verfügung stehen, um damit größere Personen- und Sachschäden zu vermeiden“, macht die DFV-Stellungnahme zum Gesetzesentwurf auf einen weiteren Aspekt aufmerksam.
In den letzten Jahren hatten die Feuerwehren eine Zunahme der Schlechtwetterereignisse feststellen müssen: Stürme, teilweise orkanartige Böen, Starkniederschläge, langanhaltende Schneefälle oder auch Gewitterereignisse führten zu vermehrten Einsatzsituationen. Generell gilt: „Die jeweiligen Katastrophenschutzbehörden sind verpflichtet, ihre Entscheidungen auf Basis umfassender Datengrundlagen zu treffen. Jegliche Information, die helfen kann, bessere Entscheidungen zu treffen, muss genutzt werden und wird auch genutzt. Dazu gehören unbedingt Wetterbeobachtung, Wettervorhersage und Warnung“, heißt es in der Stellungnahme des Deutschen Feuerwehrverbandes, die unter www.feuerwehrverband.de/positionen.html zum Download steht.
Bereits 2011 hatten DFV und Deutscher Wetterdienst eine Kooperation geschlossen, nach der die regionalen Leitstellen und Berufsfeuerwehren über ein speziell eingerichtetes Feuerwehr-Wetterinformationssystem (FeWIS) wichtige Prognosen für die Einsatzplanung erhielten. „Durch die fortgeschrittene Technik, unter anderem etwa die Möglichkeit der App-Nutzung auf Smartphones, stehen diese Informationen nun auch allen Freiwilligen Feuerwehren zur Verfügung“, resümiert Ziebs.