Scharf kritisiert der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn Reinhold Gall die EU-Kommission. Grund hierfür ist die Absicht der Kommission ein Europäisches Freiwilligenkorps aufzustellen. Dieses Korps soll humanitäre Hilfe im Katastrophenfall leisten. Die zuständige Kommissarin hat die Absicht sowohl die Ausbildung des Korps wie auch den Einsatz zu steuern.
Reinhold Gall lehnt eine solche Einrichtung strikt ab, da sie kaum tauglich sei um im Katastrophenfall schnelle Hilfe zu leisten. „Beabsichtigte Synergien sehe ich nicht einmal ansatzweise“, so Gall. Vielmehr ist zu befürchten, dass es eine Umlenkung von Finanzmitteln aus dem Bundes- und den Länderhaushalten gibt. Doppelvorhaltungen von Einsatzmitteln hält der Verbandsvorsitzende für ebenso falsch wie die Absicht eine Doppelstruktur aufzubauen. Reinhold Gall: „Mich ärgert, dass die EU-Kommission auf allen Ebenen versucht Aufgaben an sich zu ziehen, die in den Mitgliedsstaaten besser erledigt werden können. Gerade wir Deutschen sind im Bereich der Gefahrenabwehr und auch im Bereich des Katastrophenschutzes nicht auf die fragwürdige Hilfe der EU angewiesen.“
Die deutschen Feuerwehren, das THW und auch die anderen Blaulichtorganisationen leisten gute Arbeit. Wenn einzelne Mitgliedsstaaten hier Nachholbedarf haben, ist es, wenn überhaupt, Aufgabe der EU-Kommission dort entsprechende Strukturen auf den Weg zu bringen.
Beim jetzt eingeleiteten Konsultationsverfahren sind die deutschen Blaulichtorganisationen gefordert ihren Widerstand gegen dieses Vorhaben zu formulieren. „Ich erwarte, dass der Bund und die Länder uns hierbei unterstützen, da ich ansonsten eine Schwächung unserer bewährten Strukturen befürchte und darüber hinaus die Zahlerländer für diese Schnapsidee auch noch zur Kasse gebeten werden“, so Reinhold Gall.