Innenminister Reinhold Gall: Die geplante Akademie zur Gefahrenabwehr wird europaweit Maßstäbe setzen
Mit Blick auf das immer breitere Aufgabenspektrum bei der Gefahrenabwehr ist es dringend notwendig, dass zivile Hilfsorganisationen, Katastrophenschutz, Feuerwehren und Streitkräfte eng und professionell zusammenarbeiten. Die Präsentationen beim Tag der offenen Tür zeigen, welches Potenzial solche Kooperationen bieten. Das sagte Innenminister Reinhold Gall am Samstag, 12. Mai 2012, bei der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal.
Baden-Württemberg stelle sich den Anforderungen der Zeit und arbeite intensiv daran, den Bevölkerungsschutz und sein Feuerwehrwesen stets zu optimieren. Gerade mit dem breiten Angebot der Landesfeuerwehrschule, der geplanten Erweiterung um die Akademie zur Gefahrenabwehr, der dort vorgesehene Verzahnung aller Organisationen im Bevölkerungsschutz und der engen Kooperation von Praxis und Wissenschaft setze das Land weiter Maßstäbe, die weit über die Landesgrenzen Beachtung finden würden.
An der Landesfeuerwehrschule würden die Frauen und Männer optimal auf ihren wichtigen Dienst im Einsatz für ihre Mitmenschen vorbereitet. Die Verantwortlichen würden dabei immer rechtzeitig die Zeichen der Zeit erkennen. Vom ehemals reinen Brandschützer seien die Feuerwehrangehörigen zum Soforthelfer in Not- und Unglücksfällen aller Art geworden.
Die Einsätze im Bereich der technischen Hilfeleistung wie zum Beispiel bei Unfällen im Straßenverkehr und besonders bei Einsätzen im Umweltund Strahlenschutz hätten den Bereich der klassischen Brandbekämpfung längst überholt. So galten in Baden-Württemberg im Jahr 2010 nur noch etwa 17 Prozent der Einsätze der Brandbekämpfung, während bereits rund 43 Prozent der Einsätze auf die technische Hilfeleistung entfielen. Dieses breite Einsatzspektrum wird von den zahlreichen Veranstaltungen und Lehrgangsangeboten an der Landesfeuerwehrschule abgedeckt. Die Übungsanlage in Bruchsal gilt europaweit als beispielgebend. Nicht zuletzt deshalb freut es mich, dass beim Tag der offenen Tür auch die Bevölkerung einen Blick hinter die Kulissen werfen kann, so Gall.
Damit sich die Feuerwehr auch weiterhin den Anforderungen der Zeit erfolgreich stellen könne, werde die Landesfeuerwehrschule um eine Akademie zur Gefahrenabwehr erweitert. Bis Ende 2012 werde ein Konzept zur Organisation, Aufgabenbeschreibung, Finanzierung der Seminare und zum Personalbedarf erarbeit. Die Akademie werde Fortbildungseinrichtung für alle im Bevölkerungsschutz mitwirkenden Organisationen sein. Gleichzeitig werde sie das Fortbildungsangebot für die Feuerwehren in den Aufgabenfeldern ergänzen, die nicht zwingend feuerwehrfachspezifisch sind wie Teamleitung. Für zukunftsweisend halte ich auch die intensiveKooperation zwischen der Landesfeuerwehrschule und der Forschungsstelle für Brandschutztechnik am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Damit soll die Verbindung zwischen Forschung und Praxis weiter gestärkt werden, betonte der Innenminister.
Nähere Informationen zum Tag der offenen Tür gibt es im Internet unter:http://www.lfs-bw.de/Seiten/tdot_2012.aspx
Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg