Der Rettungsdienst muss in Deutschland als öffentliche Aufgabe bestehen bleiben. Dafür hat sich der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), Hans-Peter Kröger, bei der Fachmesse RETTmobil in Fulda ausgesprochen. Die dreitägige Leitmesse für Rettung und Mobilität geht heute zu Ende.
Der Spitzenverband der Feuerwehren wehrt sich gegen Versuche, die medizinische Notfallversorgung grundsätzlich auszuschreiben und der Privatwirtschaft zu übergeben. „Wir lassen diese hoheitliche Aufgabe nicht in den privaten Bereich abdriften!“, betont Feuerwehr-Präsident Kröger.
Hintergrund sind Äußerungen aus der Regierungskoalition sowie die Marktliberalisierung der Europäischen Union. Namhafte Unternehmen positionieren sich bereits für eine Übernahme der bisher überwiegend durch Feuerwehren, Gebietskörperschaften oder Hilfsorganisationen betriebenen Rettungswachen.
DFV-Präsident Kröger: „Deutschland hat ein funktionierendes System schneller, professioneller Hilfe, das nicht zerschlagen werden darf! Der Rettungsdienst ist integraler Bestandteil der staatlichen Daseinsvorsorge. Seine Qualität darf nicht dem Wettbewerb geopfert werden! Vorhaltekosten für Großschadenslagen würden allein an der öffentlichen Hand hängen bleiben, während private Anbieter darauf zielen, mit Schmalspurangeboten hohe Gewinne einzufahren.“
Die meisten deutschen Berufsfeuerwehren sind im Rettungsdienst tätig, aber auch zahlreiche Freiwillige Feuerwehren. „Rettungs- und Notarztdienst mit qualifizierter Erstversorgung durch reguläre Feuerwehreinheiten aus einer Hand, große Schlagkraft bei einer Vielzahl von Verletzten sowie die durchgängige Organisations- und Führungsstruktur zeichnen unser System aus. Daran darf im Interesse der Patientinnen und Patienten nicht gerüttelt werden“, erklärt DFV-Präsident Kröger.