Sehr geehrte Feuerwehrkameradinnen und Feuerwehrkameraden,

lassen Sie uns gemeinsam einige Minuten innehalten und ein bewegendes Jahr Revue passieren lassen. 2014, im Jahr des 100. Todestages der ersten Friedensnobelpreisträgerin Bertha von Suttner, erscheint mir der Titel ihres pazifistischen Romans „Die Waffen nieder!“ aktueller denn je. Die Zahl der Krisen weltweit nimmt eher zu als ab und die heftigsten Krisenherde in der Ukraine, in Vorder- und Zentralasien und in Nordafrika liegen in unserer modernen und medial vernetzten Welt direkt vor unserer Haustür.

Die Auswirkungen der weltweiten Krisen erreichen immer häufiger Deutschland und Baden-Württemberg und somit auch die Feuerwehren. Anfang September wurden in nur fünf Stunden an unserer Landesfeuerwehrschule die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass 500 hilfsbedürftige Menschen, darunter über 170 Kinder unter zwölf Jahren, in der Übungshalle am Wendelrot in Bruchsal untergebracht werden konnten. Diese bemerkenswerte Leistung hat gezeigt, wie leistungsfähig Feuerwehren gerade in Notsituationen sind.

Die Arbeit der Feuerwehren in unserem Land war auch 2014 erfolgreich. Allen, die – egal an welcher Stelle – zur Erfolgsgeschichte Feuerwehr in Baden-Württemberg beigetragen haben, danke ich herzlichst. Auch im kommenden Jahr müssen wir das in uns gesetzte Vertrauen neu erarbeiten.

Die 110.000 Frauen und Männer in den Einsatzabteilungen unserer Feuerwehren ermöglichen es vielen Gemeinden, die kommunale Pflichtaufgabe Feuerwehr ohne Personalkosten zu erfüllen. Feuerwehr ist also ein ganz besonderes Ehrenamt, das zudem aber auch Leib und Leben gefährden kann und somit nicht der Beliebigkeit ausgesetzt ist. Ich appelliere aber an dieser Stelle, nicht die Kosten der Feuerwehr in den Mittelpunkt unserer Diskussionen mit den politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen zu stellen, sondern vielmehr die erbrachten Leistungen und die dadurch erhaltenen Werte!

Unter der Überschrift „FREIWILLIG.stark!“ hat das Präsidium des Landesfeuerwehr-verbandes im November ein Strategiepapier zur Förderung des Ehrenamtes bei den Feuerwehren in Baden-Württemberg verabschiedet. Zielsetzung dieses Strategiepa-pieres sind sowohl die Stärkung des Bewusstseins der Verantwortlichen auf allen Ebenen von der Gemeinde bis zum Land für die berechtigten Anliegen der Feuer-wehren und die Sicherung des Ehrenamtes für die Zukunft. Denn nicht die bloße Pflichterfüllung ist Motor des freiwilligen Engagements, sondern vielmehr der kame-radschaftliche Geist, der Teamgedanke in unseren Wehren, mit Freude und Spaß diese segensreiche Aufgabe zu meistern. Diese Aufgabenerfüllung muss heute mehr als früher eingebettet sein in ein ausgeglichenes Verhältnis von Familie – Firma – Feuerwehr – Freizeit. Nur wenn wir dieses Kräftegleichgewicht zukünftig bewahren, wird das System der Ehrenamtlichkeit bei den Feuerwehren stabil bleiben.

Um sich für die Zukunft gut aufzustellen und besonders auch junge Menschen anzusprechen, hat sich der Landesfeuerwehrverband ein neues Erscheinungsbild gegeben. Die neue Marke „Landesfeuerwehrverband“ baut auf dem Feuerwehrsignet mit der Flamme und dem Stauferlöwen auf. Die Farben Blau für das Element Wasser und Orangerot für das Element Feuer ergänzen die Marke ideal. Durch ihre Farbverläufe wirkt die neue Marke positiv und dynamisch. Blau und orangerot sind auch die Grundfarben des neuen Internetauftritts und der künftigen Präsenz des Landesfeuerwehrverbandes in den sozialen Medien.

Unser wichtigstes Ziel ist es, auch künftig Menschen für die Arbeit in den Feuerwehren zu begeistern. Dazu brauchen wir Sie, dazu brauchen wir alle Feuerwehren, die Berufsfeuerwehren und Werkfeuerwehren ebenso wie die Freiwilligen Feuerwehren mit den Altersabteilungen und den musiktreibenden Züge. Und dazu brauchen wir ganz besonders unsere Jugendfeuerwehren. Gestalten wir gemeinsam die Zukunft unserer Feuerwehren! Dazu lade ich Sie herzlich ein.

Liebe Feuerwehrangehörige, ich danke Ihnen für Ihre Arbeit zum Wohl der Allgemeinheit. Möge Ihnen und Ihren Familien ein ruhiges Weihnachtsfest beschieden sein ebenso wie ein gutes, erfolgreiches und vor allem gesundes Jahr 2015.

Quelle: Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg