„Schutz und Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Baden-Württemberg haben höchsten Stellenwert. Sicherheit ist für uns alle wichtig und erfordert Vorsorge. Wir investieren deshalb stark in den Katastrophenschutz und beschaffen hochmoderne Sanitätsfahrzeuge und spezielle Gerätewagen mit umfangreicher Sanitätsausstattung. Zudem bekommen die Feuerwehren neu konzipierte Abrollcontainer für die Löschwasserversorgung bei Großbränden. Damit wird der Bevölkerungsschutz im Land noch schlagkräftiger.“ Das sagte Innenminister Heribert Rech am Donnerstag, 18. März 2010, in Stuttgart.„Wir stellen in diesem Jahr 184 neue Sanitätsfahrzeuge und sechs Abrollcontainer Wasserversorgung für den Brandschutz mit hochmoderner Ausstattung im Gesamtwert von etwa 22 Millionen Euro für den Katastrophen-schutz im Land bereit“, sagte der Innenminister. In den letzten Wochen seien davon 43 neue Notfallkrankenwagen den Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt worden. Die Haushaltsmittel dafür kämen weitgehend aus den Zukunftsinvestitionsprogrammen von Land und Bund. „Ein beachtlicher Teil der Auftragssumme bleibt in Baden-Württemberg und stärkt damit die heimische Wirtschaft und unseren Arbeitsmarkt“, betonte Rech.Dank der Investitionsprogramme könnte die Ausrüstung des Katastrophenschutzes in allen Stadt- und Landkreisen modernisiert und in die Jahre gekommene Fahrzeuge schrittweise ersetzt werden. So seien beispielsweise derzeit 61 Sanitätsfahrzeuge älter als 25 Jahre. Der Bevölkerungsschutz in Baden-Württemberg sei dann mit insgesamt etwa 650 Landes- und - unter Aspekten des ergänzenden Zivilschutzes - rund 550 Bundesfahrzeugen für besondere Einsätze ausgestattet. Nicht eingerechnet seien Fahrzeuge, die Hilfsorganisationen, Gemeinden und Landkreise für alltägliche Einsätze des Rettungsdienstes und der Feuerwehren selbst beschafft hätten.„Das Risiko von Naturkatastrophen steigt. Die Sicherheitslage bleibt mit Blick auf den internationalen Terrorismus angespannt. Katastrophenschutz ist Länderaufgabe, und der stellen wir uns“, betonte Innenminister Heribert Rech. Deshalb seien die Investitionen für den Bevölkerungsschutz unverzichtbar. „Sparen wäre hier fehl am Platz, denn Schutz und Sicherheit gerade nach dramatischsten Ereignissen gehören zu den Grundbedürfnissen der Menschen“, so Rech.Die neuen Fahrzeuge würden den Stadt- und Landkreisen als untere Katastrophenschutzbehörden zugeteilt und von den Hilfsorganisationen (Landesverbände von Arbeiter-Samariter-Bund, Deutsches Rotes Kreuz, Johanniter Unfallhilfe, Malteser Hilfsdienst, Deutsche Lebensrettungsgesellschaft oder Bundesverband Rettungshunde) als Träger der Katastrophenhilfe in Baden-Württemberg und von den Feuerwehren nach und nach in Dienst gestellt. Die Sanitätsfahrzeuge seien mit modernsten medizinischen Gegenständen ausgestattet, die für lebensrettende Sofortmaßnahmen auch im alltäglichen Rettungsdienst notwendig sind. „Die Fahrzeuge bieten Gewähr für rasche Hilfe bei einer Katastrophe oder nach schwersten Unfällen und stärken das baden-württembergische Gefahrenabwehrsystem. Aber selbst modernste Technik ist auf motivierte Menschen angewiesen, die sie professionell bedienen. Mein besonderer Dank gilt deshalb den Helferinnen und Helfer im Land, die sich in den Hilfsorganisationen und Feuerwehren zumeist ehrenamtlich für den Bevölkerungsschutz engagieren, und ihren Arbeitgebern, die sie für diesen besonderen Dienst am Gemeinwohl für Einsätze freistellen“, so Rech.Zusatzinformationen:Die 184 Neufahrzeuge für den Sanitätsbereich:
- 83 Gerätewagen SanitätMercedes Vario, 7,49 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht. Spezieller Aufbau mit umfangreichem Sanitätsmaterial und -gerät, so auch Beatmungsgeräte und Defibrilatoren, zur Erstversorgung/ Behandlung einer größeren Zahl an Verletzten.
- 73 NotfallkrankenwagenMercedes Sprinter, zulässiges Gesamtgewicht 3,88 Tonnen. Nahezu vergleichbar mit den Einsatzfahrzeugen im Regelrettungsdienst. Die Fahrzeuge sind vorrangig für den liegenden Transport von gleichzeitig zwei Verletzten/Erkrankten konzipiert.
- 24 MannschaftstransportfahrzeugeEU-weite Ausschreibung erfolgt in Kürze. Die Fahrzeuge dienen zum Transport von bis zu neun Einsatzkräften bzw. leicht Verletzten/Erkrankten.
- Vier Fahrzeuge für die überregionalen KreisauskunftsbürosEU-weite Ausschreibung erfolgt in Kürze. Fahrzeuge mit EDV-Geräten und -Programmen. Laut § 3 Landeskatastrophenschutzgesetz soll die Einrichtung von „Auskunftsstellen zur Erfassung von Personen zum Zwecke der Vermisstensuche und der Familienzusammenführung“ dem Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) übertragen werden. Das DRK hat hierfür Kreisauskunftsbüros eingerichtet. Für Ereignisse mit einer besonders hohen Zahl an Verletzten/Erkrankten hält das DRK in jedem Regierungsbezirk ein überregionales Kreisauskunftsbüro vor, das die Daten unmittelbar am Ereignisort in die Suchdienstdatei des DRK einspeist.
- Sechs Abrollbehälter WasserförderungZur Wasserförderung bei Brandeinsätzen und zu Pumpmaßnahmen bei Hochwasser und Überschwemmungen. Die Abrollbehälter werden mittels Wechselladerfahrzeugen der Feuerwehren transportiert und können im Fahrzustand jeweils 1800 m Schlauchleitung verlegen. Die Förderleistung liegt bei jeweils ca. 6000 l/min.
Quelle: Innenministerium Baden-Württemberg