„Die Menschen in Baden-Württemberg können sich auf die Feuerwehren verlassen. Trotz höherer Anforderungen haben die Helferinnen und Helfer auch im vergangenen Jahr wieder eindrucksvoll unter Beweis gestellt, wie professionell sie ihr Einsatzspektrum bewältigen. Ihr oftmals gefährlicher Dienst ist ein Beispiel für herausragendes bürgerschaftliches Engagement." Das sagte Innenminister Heribert Rech bei der Vorstellung der Jahresstatistik 2007 der Feuerwehren am Donnerstag, 3. Juli 2008, in Stuttgart.
Wie wichtig der Dienst der Frauen und Männer für die Gemeinschaft sei, belege eine Zahl ganz deutlich: Insgesamt hätten die Feuerwehren im vergangenen Jahr bei ihren 93.301 Einsätzen 6.712 Menschen gerettet, 565 mehr als im Vorjahr.
Die Zahl der Einsätze und Alarmierungen sei im Jahr 2007 erfreulicherweise mit 93.301 wieder auf das Niveau von 2005 zurückgegangenen. Das liege mit daran, dass sich die Einsätze im Bereich Tiere und Insekten im Jahr 2007 mit 14.233 wieder auf ein "Normalmaß" eingependelt hätten. Im Zusammenhang mit der Vogelgrippe hätte es unter dieser Rubrik im Vorjahr noch 20.993 Einsätze gegeben. Auch die 37.281 Einsätze im Bereich technische Hilfeleistung (Einsätze bei Verkehrsunfällen, bei Unfällen mit Gefahrstoffen oder bei Unwetterschäden) lägen bezogen auf die Gesamtzahl der Einsätze und Alarmierungen mit einem Anteil von 40 Prozent im Mittel der letzten Jahre.
Fehlalarme seien im vergangenen Jahr um fast vier Prozent zurückgegangen. Mit 15.177 (2006: 15.768) würden diese aber immer noch rund 16 Prozent aller Einsätze beziehungsweise Alarmierungen ausmachen. Das liege vor allem daran, dass erfreulicherweise viele öffentliche Gebäude mittlerweile von empfindlichen Brandschutzanlagen überwacht würden und es dabei immer mal wieder einen Fehlalarm geben könne. Absolut unverantwortlich seien aber die Menschen, die bewusst Fehlalarme auslösen und damit die Arbeit der Feuerwehr erheblich behindern würden.
Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Brandeinsätze von 17.454 auf 17.854 leicht gestiegen, darunter auch 990 Großbrände. Leider seien insgesamt 64 Menschen bei Bränden ums Leben gekommen (2006: 57 Brandtote). „Baden-Württemberg hat zwar im Vergleich mit anderen Ländern mit die wenigsten Brandtoten zu verzeichnen, trotzdem ist jedes Todesopfer eines zuviel. Das gilt umso mehr, da sich jeder mit einem Rauchmelder in der eigenen Wohnung bei geringem Kostenaufwand effektiv schützen kann", sagte der Innenminister.
Trotz noch so guter Ausbildung und regelmäßiger Übungen habe sich auch im vergangenen Jahr wieder gezeigt, dass mit den Einsätzen immer auch Gefahren verbunden seien. Die Unfallstatistik für 2007 verzeichne 1.516 Feuerwehrangehörige, die im Dienst verletzt worden seien, ein Feuerwehrmann aus Waldkirch sei leider im Einsatz ums Leben gekommen. „Der Unfalltod eines Feuerwehrangehörigen hat uns ganz besonders erschüttert. Unser Mitgefühl gehört seinen Angehörigen und Kameraden. Gerade angesichts der großen Gefahren, die sie mitunter eingehen, um anderen zu helfen, verdienen die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Feuerwehrangehörige unsere besondere Anerkennung. Allen Helferinnen und Helfern danke ich für ihre Einsatzbereitschaft", sagte Rech.
Mittlerweile würden über 90 Prozent der Gemeindefeuerwehren über eine Nachwuchsabteilung verfügen. Zu diesem positiven Trend habe vor allem auch das Programm des Innenministeriums und der Landesstiftung Baden-Württemberg zur Neugründung von Jugendfeuerwehren beigetragen. Insgesamt seien dabei 113 Neugründungen gefördert worden. In Baden-Württemberg gebe es jetzt 998 Jugendfeuerwehren mit 28.515 Angehörigen. „Diese Entwicklung freut mich besonders, denn die Nachwuchskräfte sind die Zukunft des baden-württembergischen Feuerwehrwesens. Außerdem lernen Kinder und Jugendliche bei der Feuerwehr schon früh wichtige gesellschaftliche Werte kennen und verbringen ihre Freizeit sinnvoll", so Rech.