Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Grußwort zum 150-jährigen Jubiläum der Feuerwehr Brackenheim

Im Jahre 1859, dem Gründungsjahr der Feuerwehr Brackenheim, da war Brackenheim noch Oberamtsstadt im so genannten „Deutschen Bund", einem von Österreich und Preußen dominierten Staatenbund. Den großen Stadtbrand im Jahr 1691, bei dem mit 112 Häusern fast die gesamte Stadt abbrannte, darunter auch das Rathaus, hatte die Stadt gerade so verarbeitet, denn erst 85 Jahre nach der großen Katastrophe, wurde das neu gebaute Rathaus eingeweiht.

Wiederum gut 70 Jahre später wurde dann die Freiwillige Feuerwehr unter dem Namen „Feuerlöschverein" in Brackenheim gegründet, war also schon noch etwas anderes, als die heutige Feuerwehr, die ja eine Einrichtung der Gemeinde und kein Verein mehr ist.

Im gleichen Jahr wird in Colorado die erste Goldader entdeckt, der Elektroherd wird erfunden und der erste Spatenstich für den Suezkanal getätigt. Wilhelm der II. wird geboren, Billy the Kid erblickt das Licht der Welt und in London erklingt zum ersten Mal das berühmte Glockenspiel von Big Ben.

Den „Deutschen Bund" gibt es heute nicht mehr, der herkömmliche Elektroherd wird vom Induktionsherd verdrängt und was mit Wilhelm dem II. und Billy the Kid geschehen ist, ist hinlänglich bekannt. Geblieben ist das Glockenspiel von Big Ben und die Freiwillige Feuerwehr in Brackenheim, die wuchs und gedieh und heute stolz auf 150 Jahre Geschichte zurück blicken kann.

105 Freiwillige waren es, die sich damals zur Feuerwehr zusammengeschlossen haben.

Eine gute Entscheidung, die die Verantwortlichen damals getroffen haben -insbesondere die Zünfte haben sich hier maßgeblich engagiert -und auch heute ist es das Handwerk, das unseren Feuerwehrangehörigen die Freiräume gibt, die wir brauchen um den Feuerwehrdienst überhaupt ausüben zu können.Diese damalige Entscheidung einen Feuerlöschverein zu gründen, sie trägt bis heute und ich bin mir sicher, diese Form der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr, die sich in unseren Freiwilligen Feuerwehren spiegelt, ist durch keine andere Organisationsform zu übertreffen.Einer Stadt und den Bürgerinnen und Bürgern die in ihr leben und arbeiten, kann nichts besseres passieren, als dass sich immer wieder Männer und Frauen (von denen dürften es übrigens ruhig deutlich mehr sein) finden, die bereit sind, rund um die Uhr alles liegen und stehen zu lassen, im Betrieb, bei der Freizeitgestaltung, der eigenen Geburtstagsfeier oder was noch schlimmer ist, die der Frau oder der Kinder, und was man noch alles aufzählen könnte, um Hilfe zu leisten wenn Hilfe erforderlich und der Notruf bei uns eingegangen ist.

Hierfür ist viel Zeit und Engagement für Ausbildung und Übungen erforderlich, denn Ehrenamt ist nicht etwa gleichzusetzen mit laienhaft oder unprofessionell, sondern bei den Feuerwehren mit unentgeltlich und trotzdem gut und professionell.

Sie - die Bürgerinnen und Bürger Brackenheims dürfen gewiss sein, dass dies auf ihre Feuerwehr zutrifft und die Mannschaft um Kommandant Harald Zeyer dies auch in Zukunft sicherstellen wird.

Und nur nebenbei bemerkt, dieses System der Freiwilligkeit, unser in Deutschland einmaliges bürgerschaftliches Engagement, ist auch das kostengünstigste und dabei auch das effektivste das es gibt. Nur rund 40 Euro Steuermittel pro Einwohner auf Landes- und kommunaler Ebene werden benötigt um das beste Hilfeleistungssystem, das ich kenne und um das wir im Ausland häufig beneidet werden, zu finanzieren.Deshalb finde ich, sollten wir hierauf richtig stolz sein und zu Recht feiern die Gemeinde und die Feuerwehr Brackenheim an diesem Tag und an diesem Wochenende dieses Jubiläum.Deshalb will ich heute nicht nur meinen Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Brackenheim ganz herzlich, namens des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn zu diesem 150. Geburtstag gratulieren, sondern auch den Bürgerinnen und Bürgern von Brackenheim und seinen Teilorten zu dieser tollen Feuerwehr, die sie in ihrer Stadt haben.Es ist denen zu danken, die in diesen 150 Jahren bereit waren, ihren Dienst an der und für die Allgemeinheit zu leisten, insbesondere aber denen, die immer wieder bereit waren Verantwortung in der Wehr zu übernehmen und hierdurch auch immer wieder dazu beigetragen haben, dass Probleme und Schwierigkeiten überwunden werden konnten und die Bürgerinnen und Bürger, sie als Stadträte und die Verwaltung, sich auch im 21. Jahrhundert auf ihre Wehr verlassen können.

In diesem Sinne wünsche ich ihnen noch schöne Jubiläumstage, den Kameradinnen und Kameraden der Feuerwehr Brackenheim, eine gedeihliche Zukunft und den Bürgerinnen und Bürgern ihrer Gemeinde, dass es auch zukünftig gelingt ausreichend Frauen und Männer zu finden, die sich in den Dienst der Feuerwehr stellen und hierdurch dafür Sorge tragen, dass man in Brackenheim auch zukünftig auf unser altes Motto „Gott zur Ehr dem Nächsten zur Wehr" bauen kann.Als Erinnerung an den Festabend überreichte Verbandsvorsitzender Reinhold Gall dem Brackenheimer Kommandanten Harald Zeyer eine Glocke, die zwar für die Vitrine im Feuerwehrhaus gedacht sei, aber bei Totalausfall der Kommunikationstechnik auch zur Alarmierung der Feuerwehrangehörigen verwendet werden könne.