Der Kreisfeuerwehrverband Heilbronn bekommt in der Region und auf Landesebene noch mehr Gewicht. Die Verbandsversammlung wählte in Lauffen ihren Kameraden und SPD-Landtagsabgeordneten Reinhold Gall (52) aus Obersulm zum Nachfolger von Reinhold Korb. Der 62-jährige Kommandant aus Bad Wimpfen gab sein Amt nach 15 Jahren in jüngere Hände.
Lauffens Bürgermeister Klaus-Peter Waldenberger hatte es brandeilig. Nach seinem Grußwort hastete er weiter zum Kreisschützentag in die Stadthalle. Dennoch war ihm wichtig, eines festzuhalten: „Die Wehr in Lauffen ist gut aufgestellt. Wir haben eine starke Jugend. Und in elf neuen Boxen stehen prachtvolle Einsatzgeräte.“ Diese Beschreibung ist gut auf den ganzen Kreisfeuerwehrverband übertragbar.
Gut aufgestellt Die Zahl der Aktiven steigt stetig, von 1999 bis heute von 4568 auf 4762 Wehrmänner. Das ist auch der guten Nachwuchsarbeit zu verdanken. Die Zahl der Jugendlichen ist - gegen den Landestrend - in diesen zehn Jahren von 761 auf 1181 Floriansjünger gestiegen. Mit Altersabteilungen zählt der Verband 6920 Mitglieder.
Hochachtung zollte Gall der Arbeit seines Vorgängers. Korb hatte mit seinen Stellvertretern Eberhard Jochim (Chef der Berufsfeuerwehr Heilbronn) und dessen Bruder Hermann Jochim, Kommandant in Neckarsulm, maßgeblich die Richtung der Feuerwehrarbeit mitbestimmt, die bei Kreisbrandmeister Uwe Vogel im Heilbronner Landratsamt koordiniert wird. In diesen 15 Jahren wurden nicht nur die Stützpunktwehren aufgelöst und die Nachbarschaftshilfe eingeführt, um die erforderlichen Hilfsfristen einzuhalten. Der Fahrzeugpark wurde so aufgebaut, dass die Floriansjünger bei technischer Hilfe und Bränden optimal helfen können. Neben der starken Förderung der Jugend setzte Korb auf das direkte Gespräche mit den Rettungsdiensten. Brandschutz in den Kindergärten und Schulen wurde intensiviert.
Mit Reinhold Korb trat als Verbandsvize auch Hermann Jochim ab. Dessen Nachfolger wurde der Schwaigerner Kommandant Albert Decker. Reinhold Gall wird sein Augenmerk nicht nur auf die weiterhin gute Ausstattung, Ausbildung und Einsatzqualität der Wehren richten. „Wir brauchen auch eine gute Lobbyarbeit.“ 400 Millionen Euro würden jährlich von Land und Kommunen für die Feuerwehr ausgegeben. Gall: „Das sind 37 Euro pro Einwohner. Wo wird Sicherheit so schnell und so günstig geboten?“ Damit das auch so bleibt, will er sich dafür einsetzen, dass die Zweckbindung der Feuerschutzsteuer für die Feuerwehren auch in Zeiten klammer Kassen nicht aufgehoben wird.
Bild: Reinhold Korb (Mitte) und sein bisheriger Stellvertreter Hermann Jochim mit dem neuen Mann an der Vereinsspitze, Reinhold Gall (links). (Foto: Dittmar Dirks)