„Auch im vergangenen Jahr konnten sich die Menschen im Land auf unsere Feuerwehren verlassen. Obwohl das Einsatzspektrum immer breiter wird, beweisen die Frauen und Männer stets eindrucksvoll ihre Leistungsfähigkeit.“ Das sagte Innenminister Heribert Rech am Donnerstag, 14. Juni 2007, bei der Vorstellung der Jahresstatistik 2006 der Feuerwehren in Stuttgart.
Im Jahr 2006 hätten 108.412 Frauen und Männer Dienst bei den Gemeindefeuerwehren geleistet, davon 106.645 als ehrenamtliche Feuerwehrfrauen und -männer in den Freiwilligen Feuerwehren und 1.767 als hauptberufliche Feuerwehrkräfte. Dazu seien noch insgesamt 6.440 Feuerwehrangehörige in 181 Werkfeuerwehren im Land engagiert.
Die Zahl der Einsätze und Alarmierungen im Jahr 2006 habe mit 108.387 rund 16 Prozent über der von 2005 (93.789) gelegen. Grund hierfür sei, dass die Einsätze im Bereich Tiere und Insekten durch Einsätze im Zusammenhang mit der Vogelgrippe eine Steigerung um 19 Prozent von 13.943 (2005) auf 20.993 (2006) erfahren hätten. Auch die Brandeinsätze seien im Vergleich zum Vorjahr von 16.431 auf 17.454 gestiegen. „Es ist erfreulich, dass unsere Feuerwehren so gut aufgestellt sind und diesen enormen Anstieg der Einsätze problemlos gemeistert haben. Wir können stolz auf die Frauen und Männer sein. Für ihr außergewöhnliches Engagement im Dienst der Allgemeinheit gebührt ihnen Dank und Respekt“, betonte Rech. Das Tätigkeitsfeld der Feuerwehr gehe weit über die Brandbekämpfung hinaus. Dies zeige sich daran, dass von den im vergangenen Jahr bewältigten 108.387 Einsätzen gut 42 Prozent auf technische Hilfeleistungen entfallen seien, wie Einsätze bei Verkehrsunfällen, bei Unfällen mit Gefahrstoffen oder bei Unwetterschäden. Auch bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer 2006 habe die Feuerwehr einen wichtigen Beitrag für die Sicherheit geleistet. Über 2.000 Feuerwehrkräfte seien während der WM vor allem bei den Spielen in Stuttgart aber auch bei Großveranstaltungen wie Public Viewing zusätzlich im Einsatz gewesen. Die klassische Aufgabe der Brandbekämpfung folgt in der Statistik mit rund 16 Prozent erst an zweiter Stelle, wobei 965 Großbrände zu bekämpfen waren.
Die Zahl der Fehlalarme sei im vergangenen Jahr um 7,8 Prozent auf 15.768 (2005: 14.621) gestiegen. Das liege zwar vor allem daran, dass erfreulicherweise viele öffentliche Gebäude mittlerweile von empfindlichen Brandschutzanlagen überwacht würden und es dabei immer mal wieder einen Fehlalarm geben könne. Absolut unverantwortlich seien aber die Menschen, die bewusst Fehlalarme auslösen und damit die Arbeit der Feuerwehr erheblich behindern würden.
Im vergangenen Jahr seien bedauerlicherweise 57 Menschen bei Bränden ums Leben gekommen. Gegenüber dem Vorjahr sei das zwar ein Rückgang (2005 starben 62 Menschen bei Bränden) und im Europa- beziehungsweise Bundesvergleich hätte das Land mit am wenigsten Brandtote zu verzeichnen. „Trotzdem werden wir weiter alles daran setzen, diese erschreckende Zahl noch weiter zu verringern. Eine wirkungsvolle und kostengünstige Möglichkeit sich zu schützen, ist der Einbau von Haushaltsrauchmeldern. Ich appelliere deshalb an alle, in ihre Wohnungen Rauchmelder einzubauen“, so Rech. Die gemeinsame Kampagne des Innenministeriums und des Landesfeuerwehrverbandes, bei der alle Bürgerinnen und Bürger aufgerufen werden, sich im privaten Wohnbereich durch Einbau von Rauchmeldern bei geringem Kostenaufwand effektiv zu schützen, sei angesichts der Todesopfer sehr wichtig. Erfreulich sei, dass 6.147 Menschen bei Einsätzen gerettet werden konnten, das seien 514 mehr als 2005.
Bei ihrem wichtigen Dienst seien im vergangenen Jahre leider 1.452 Feuerwehrangehörige verletzt worden. Im Landkreis Karlsruhe sei leider ein Feuerwehrmann ums Leben gekommen, als er mit dem Auto auf dem Weg zum Feuerwehrhaus verunglückte. „Gerade wegen der Gefahren, die bei Einsätzen oftmals drohen, verdienen die Feuerwehrangehörigen unsere ganz besondere Anerkennung und unseren Dank für ihre Einsatzbereitschaft“, so der Innenminister.