Mit einer einstimmig verabschiedeten Schlusserklärung haben die Spitzenvertreter der Feuerwehren aus 17 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) den Willen zu einer grenzüberschreitenden Partnerschaft bekundet. Das ist das Ergebnis der Feuerwehrkonferenz Europa während des 28. Deutschen Feuerwehrtages in Leipzig. Die Feuerwehren Europas wollen sich gegenseitig unterstützen und innerhalb der Europäischen Union gemeinsam stärker Auftreten. In erster Linie jedoch seien die einzelnen Nationen für den Aufbau von Katastrophenschutzeinheiten zuständig.
Hans-Peter Kröger, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV) betonte in seiner Rede die Bedeutung ehrenamtlicher Kräfte im Katastrophen-schutz: „Wir halten es für notwendig, dass die EU im Rahmen von vorbeugenden Maßnahmen Unterstützung beim Aufbau von Freiwilligen Feuerwehren oder sonstiger flächendeckender Strukturen zur Katastrophenbewältigung leistet, damit die eigenen Ressourcen in den jeweiligen Mitgliedsstaaten gestärkt werden“, sagte Kröger.In der Schlusserklärung fordern die Teilnehmer der Konferenz: „Ziel muss es daher sein, die nationalen Feuerwehreinheiten unter Beachtung des Subsidiaritätsprinzips auf ein einheitliches und flächendeckendes Mindestniveau zu heben um einen hinreichenden Schutz der Bürgerinnen und Bürger in den Mitgliedsstaaten in kürzestmöglicher Zeit sicherstellen zu können.“ Da dies nur mit freiwilligen Kräften zu schaffen sei, begrüße man die Initiative des Rates der EU, das Jahr 2011 zum Jahr der Freiwilligentätigkeit zur Förderung der aktiven Bürgerschaft auszurufen. Ferner sollen die Generaldirektionen Humanitäre Hilfe (ECHO) und andere die Feuerwehr betreffende Generaldirektionen der EU die Interessen der Feuerwehren künftig stärker berücksichtigen und eine funktionierende Schnittstelle auf hochrangiger Ebene einrichten.
Vor diesem Hintergrund wurde die regelmäßige Konferenz der europäischen Feuerwehrorganisationen konstituiert. Die Präsidentschaft übernimmt jeweils die nationale Feuerwehrorganisation, deren Regierung auch die EU-Ratspräsidentschaft innehat. Die Geschäftsführung liegt beim Deutschen Feuerwehrverband.Kröger und Dr. Manfred Schmidt vom Bundesinnenministerium wandten sich gegen von der EU geführte Kräfte. Einen Zeitverlust bei internationalen Einsätzen sehe er nicht, sagte Schmidt. Die Hilfe nach dem Erdbeben in Haiti sei innerhalb von 48 Stunden angelaufen. „Ich wage zu behaupten, dass EU-Einheiten nicht schneller wären“, so Schmidt.
(Michael Bunk)
Weitere Informationen zu den Veranstaltungen im Rahmen des 28. Deutschen Feuerwehrtages gibt es online unter www.feuerwehrtag.de. Fotomaterial der Veranstaltungen steht unter www.feuerwehrverband.de/bilddatenbank.html zur Verfügung.
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