Kreisbrandmeister Uwe Vogel hatte die Feuerwehr- und Abteilungskommandanten aus dem Landkreis am Samstag zu einer Dienstversammlung in die Eberfürsthalle nach Eberstadt eingeladen.
Der Fachberater Chemie Dr. Stefan Sendelbach von der Feuerwehr Neckarsulm stellte neue Messgeräte vor, die im laufenden Jahr beschafft worden sind und sich jetzt auf den beiden GW-Mess befinden. Bei den Prüfröhrchen wechselte man auf die Produkte der Fa. Gastec. Ausschlaggebend für diese Entscheidung war, dass die Prüfröhrchen billiger als die bisher verwendeten sind, laut einer unabhängigen Untersuchung ein besseres Ergebnis liefern und zudem die Anzeige des Messergebnisses besser abzulesen ist. Für die Exmessung kommt jetzt ein Multi-Gas Monitor zum Einsatz, der eine vierfach Messung ermöglicht. Simultan können Kohlenmonoxid, Schwefelwasserstoff, die Sauerstoffkonzentration und die Untere Explosions-Grenze (UEG) gemessen werden. Auf dem GW-Mess in Neckarsulm wurde zudem im laufe des Jahres ein MiniRAE ausgiebig getestet. Dabei handelt es sich um eine Art elektronisches Prüfröhrchen, das alle ionisierenden Stoffe messen kann. Auf Grund der sehr positiven Erfahrungen, werden im kommenden Jahr weitere Gerät beschafft werden.
Kreisbrandmeister Vogel berichtet danach ausführlich über den aktuellen Stand der in Kürze anstehenden Einführung der digitalen Alarmierung. Dabei kommen rund 1,8 Mio € Kosten auf den Landkreis und die Kommunen zu. Neben der reinen Alarmierung können damit auch Kurztexte auf die Meldeempfänger übertragen werden. Da sich auch der Rettungsdienst und alle weiteren Hilfsorganisationen an dieser Umstellung beteiligen, stellt dies einen erheblichen Vorteil auf den Betrieb für die kommenden integrierte Leistelle dar. Der Auftrag zum Aufbau der Infrastruktur wurde am 10. November vergeben. Die Aufnahme des Echtbetriebes wird am 20. April 2010 sein. Durch die gemeinsame Beschaffungsaktion der Gemeinden, der Stadt Heilbronn, des Rettungsdienstes und der anderes Hilfsorganisationen werden insgesamt etwa 5.000 Melder beschafft. Das europaweite Ausschreibungsverfahren läuft derzeit und ist im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht. Spätester Liefertermin für die Melder ist der 24. März 2010. Aus Sicherheits- und Geheimhaltungsgründen werden die Daten verschlüsselt an die Meldeempfängern übertragen. Die Umstellung selbst wird in 2 Phasen stattfinden. Auf dem derzeit noch in Betrieb befindlichen Leitrechner ist im ersten Schritt nur eine 1:1 Umstellung der momentan genutzten analogen Schleifen möglich. Erst mit Inbetriebnahme der neuen integrierten Leitstelle im Jahr 2011 und der Überarbeitung der Alarm und Ausrückordnung (AAO) können die Vorteile der digitalen Alarmierung in vollem Umfang genutzt werden. Die Erstprogrammierung der Melder wird bereits vom Hersteller durchgeführt. D.h. die Melder sind bei der Auslieferung an die Gemeinden betriebsbereit. Die Folgeprogrammierung kann dann bei 5 Feuerwehren im Landkreis oder auch bei einer Fachfirma durchgeführt werden.
Für die Umstellung auf den digitalen Sprechfunk gibt es derzeit noch keine Zeitschiene. 2010 wird sie mit Sicherheit nicht stattfinden.
Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes Reinhold Gall berichtete, dass die Neufassung des Landesfeuerwehrgesetztes am 18. November veröffentlicht wurde und somit rechtsgültig ist. Er hob hervor, dass dank des Einflusses des Feuerwehrverbandes noch Verbesserungen eingearbeitet worden sind, die im Referenzentwurf gefehlt haben. Ebenfalls neu gefasst wurde die Landesbauordnung (LBO). Leider fand die Forderung des Feuerwehrverbandes, Rauchmelder künftig zwingend vorzuschreiben, keinen Eingang in die neue LBO. Gall berichtete zudem vom ersten Treffen der Feuerwehrwehrfrauen im Landkreis, das kürzlich stattfand. Er hofft, dass Frauen bei der Personalentwicklung künftig einen noch größeren Stellenwert einnehmen.
Kreisjugendfeuerwehrwart Knut Steinbauer ließ die Aktivitäten des Jahres Revue passieren: das Zeltlager in Weinsberg-Gellmersbach mit 250 Teilnehmern und die Adventure-Tour in Weinsberg mit rund 400 Teilnehmern. An diesem Wochenende läuft ein Seminar in Cleebronn. Themen sind u.a. die Gefahren des Internet und Erlebnispädagogik. Ein Sponsoringangebot eines regionalen Energielieferanten soll vorrangig für die Mitgliedergewinnung genutzt werden.
Im letzten Programmpunkt stellte Achim Schugt vom DRK Kreisverein das „Helfer vor Ort“ Projekt des DRK vor. Was sind die Voraussetzungen, um Mitglied zu werden, welche Ausstattung ist notwendig und welche Einsätze können auf die Mitglieder zukommen. In Neudenau sind seit kurzem auch Mitglieder der dortigen Feuerwehr integriert. 2008 hatten die Mitglieder der 13 Gruppen im Landkreis insgesamt 1383 Einsätze. Kreisbrandmeister Vogel stellte abschließend klar, dass es sich dabei um keine Aufgabe der Feuerwehr im Sinne des Feuerwehrgesetzes handelt. Wichtig ist auch, dass das Ganze nur sinnvoll ist, wenn es vollständig in der Regie des Rettungsdienstes stattfindet.