Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Wilderer treibt am Mühlbach sein Unwesen - Jugendfeuerwehr sucht Fallen

Bad Rappenauvon Rudolf Landauer, HSt

Nicht auf die Suche nach Ostereiern haben sich am Samstag 15 Mitglieder der Bad Rappenauer und Babstadter Jugendfeuerwehr mit ihren Betreuern und zwei Polizisten begeben. Ihre Suche galt Spuren eines Wilderers, der seit einigen Wochen in der Nähe des Mühlbachs sein Unwesen treibt. In einem Feuchtwaldgebiet legt er Drahtschlingen aus, um Biber, die sich dort wieder angesiedelt haben, zu töten.

Meister Bockert, so der Fabelname des Bibers, hat den Mühlbach als Lebensraum gewählt und baut dort tolle Dämme, die das Wasser aufstauen und ihn quasi renaturiert. Bei der Flurbereinigung wurde das Gewässer in ein gerades Bett gezwängt. Das ändern die Biber, und dagegen scheint der unbekannte Wilderer etwas zu haben.

Entsetzen

Die Polizeibeamten Klaus Dickmann und Mike Ehrmann sowie Jäger haben in den zurückliegenden Wochen Fallen gefunden, und zwar dort, wo Meister Bockert Aktivitäten zeigt, was an gefällten Bäumchen zu erkennen ist. Toten Biber wurden bislang noch keine gefunden, aber zwei elend verendete Füchse. „Indem sie sich aus der Drahtschlinge befreien wollten, hat diese sich immer enger zugezogen. Die Tiere strangulierten sich qualvoll“, erklärte Klaus Dickmann den Teilnehmern der Rettungsaktion.

Tierschutz

Dickmann ist selbst Jäger und weiß, wovon er spricht. Die in breiter Front durch das Gestrüpp ziehende Suchmannschaft trifft plötzlich auf eine frisch angebrachte Drahtschlinge, die fängisch gestellt ist. Das Entsetzen ist den Jugendlichen anzumerken. „Wie kann man nur sowas tun“, entfährt es einigen.

Insgesamt sind jetzt acht Fälle von gesetzwidriger Fallenjagd und Wilderei in dem kleinen Biotop bekannt.

Die Polizei ermittelt intensiv, um dem Frevler das Handwerk zu legen und hofft auf Hinweise aus der Bevölkerung. Jagdpächter Dr. Herbert Neuwirth und sein örtlicher Jäger Patrik Szimeyer haben großes Interesse, dass der Fallensteller überführt wird.

Engagement

Anja ist seit zwei Jahren bei der Jugendfeuerwehr: „Ich mache gerne mit, weil das schlimm ist, was hier passiert“, erklärte sie. Bei der Suchaktion ist auch der Kreisbiologe Uwe Genzwürker vom Landratsamt Heilbronn dabei: „Ich finde das prima, dass bei dieser Aktion die Feuerwehrjugend dabei ist“, sagte der Biber-Experte.

Bild 1: Eine unerlaubt angebrachte Drahtschlinge findet Klaus Dickmann in der Nähe des Mühlbachs. Die Polizei setzt auf Hinweise aus der Bevölkerung. (Foto: Rudolf Landauer)