Gemeinsam als Gruppe eine Aufgabe erfüllen, unter Zeitdruck, mit begrenzten Mitteln. Improvisieren, als Team zusammen kreative Lösungen entwickeln und umsetzen. Das ist nicht nur bei der Feuerwehr, zum Beispiel bei der technischen Hilfeleistung wichtig, sondern auch in der Berufswelt. Mit Schlüsselqualifikationen oder Softskills bezeichnen Fachleute die dabei geforderten Fähigkeiten. Dass diese immer wichtiger werden, und zum Beispiel auch bei der Bewerbung um einen Ausbildungsplatz eine immer größere Rolle spielen, war allen Jugendlichen der Jugendfeuerwehr Langenbrettach klar. Und so waren alle motiviert dabei, als an einem Mittwoch im Januar, im Jugendfeuerwehrdienst nicht „Wasserentnahme“ oder „Heben von Lasten“ auf dem Dienstplan stand, sondern „Teamtraining/Turmbau“.
In Kleingruppen mit jeweils 4 gleichaltrigen Jugendlichen musste folgende Aufgabe gelöst werden: Nur mit Hilfe des bereitgestellten Materials innerhalb von 45 Minuten einen Turm bauen, der möglichst hoch, möglichst schön und möglichst stabil sein soll. Die Gruppe musste also auch noch zwischen diesen drei miteinander konkurrierenden Zielen einen Kompromiss finden. Als Material standen neben Schere, Klebstoff, Lineal und Bleistift nur in Streifen und Rechtecke zerkleinertes Tonpapier und zwei Blätter weißes DIN-A-4-Papier zur Verfügung.
Die Gruppen gingen voller Tatendrang zu Werke. Dabei wurden die Aktivitäten jeder Gruppe von einem neutralen Beobachter für die spätere Auswertung des Arbeitsprozesses auf einem Formblatt protokolliert. Meist wurde nur wenig geplant und statt dessen kreativ drauf losgebastelt. Zwischendrin wurde natürlich auch in den Gruppen diskutiert und um eine optimale Lösung gerungen. Nach 45 Minuten waren so drei ganz unterschiedliche Türme entstanden. Diese mussten von den Gruppen einem „Kaufinteressenten“ präsentiert werden. Dabei sollten die Gruppen die Vorteile ihrer Konstruktion hervorheben.
In der letzten Phase des Teamtrainings wurde in den Gruppen der Ablauf der Planungs- und Bauphase durch den Beobachter vorgestellt und anschließend, unterstützt von den Betreuern als Moderatoren diskutiert. In allen Gruppen wurde selbstkritisch angemerkt, dass die Planungsphase zu kurz kam und oftmals nur drauflos gebastelt wurde. Die Jugendlichen würden sich für die Planung das nächste Mal mehr Zeit nehmen. Die Zusammenarbeit hat aber in allen Gruppen sehr gut geklappt, was ja auch die Ergebnisse zeigen.