Müde und zufrieden beendeten die Obereisesheimer Jugendfeuerwehrleute ihren ersten Berufsfeuerwehrdienst. Nach der 24 Stunden-Schicht von Samstag- bis Sonntagmorgen mit acht Einsätzen, die alle bravourös bewältigt wurden, durften sie den freien Tag zur Erholung für den Schul- bzw. Ausbildungsalltag nutzen. Neben den normalen Übungsdiensten wollten die Jugendfeuerwehrbetreuer Wolfgang Kühne und Jürgen Höpfer etwas nicht alltägliches mit ihren Jugendlichen unternehmen. Schnell war die Idee eines Berufsfeuerwehrtages geboren. Einen ganzen Tag und eine Nacht den Tagesablauf einer Berufsfeuerwehr erleben. Gemeinsam theoretische und praktische Übungsdienste abhalten, Gerätekunde und -pflege, die Mahlzeiten zubereiten sowie Dienstsport standen unter anderem auf dem Tagesplan.
Und da waren natürlich auch die vielen Einsätze - vorbereitet von den aktiven Wehrleute, allen voran von Jugendbetreuer Wolfgang Küh- ne: Eine Ölspur im Industriegebiet „Fuchshalde“ und ein mittels Nebelmaschine realistisch wirkender Autobrand in der Hessestraße machten den Auftakt. Eigens für diesen Anlass wurden Atemschutzflaschen- atrappen angefertigt, da die Originalausrüstung mit über 20 Kilo Gewicht von den Jugendlichen noch nicht getragen werden darf. Im zweiten Untergeschoss einer ehemaligen Brauerei verletzte sich eine Person. Mit Hilfe einer Schleiftrage und einer Rettungstrage musste eine Puppe (1,80 Meter groß, 45 Kilo schwer) mehrere Stockwerke durch das schmale Treppenhaus gerettet werden. Eine Holzhütte brann- te lichterloh bei einem Aussiedlerhof am Holzweg. Kenntnisse in Was- serentnahme,
Wasserförderung und Brandbekämpfung, die sich die Jungs in zahlreichen Übungsdiensten angeeignet hatten, mussten angewandt werden. Die Suche einer vermissten Person am KS-Parkplatz rief die Jugendberufsfeuerwehr erneut auf den Plan. Beleuchtungsgeräte mussten aufgebaut werden und eine koordinierte Suche organisiert werden. Da Fehlalarme ebenso zum Feuerwehralltag gehören wurden auch solche Einsätze integriert. Während ein Einsatz durch das Auslösen der Brandmeldeanlage in der Eberwinhalle am Nachmittag noch wenig Mühe bereitete, war der Fehlalarm um ein Uhr nachts doch ein wenig unangenehmer. Äußerst schwer fiel den Jungs der letzte Alarm morgens um 5.30 Uhr. Müde vom Vortag und der kurzen Nacht, mussten sie einen umgestürzten Baum am Wald von der Straße beseitigen. Spaß hat es wohl allen Beteiligten gemacht. Wie vielseitig die Aufgaben der Feuerwehren sind, wurde den Jugendlichen sehr deutlich. Viel Zeit und Einsatz hatten die aktiven Wehrleute in die Vorbereitung und die Durchführung dieses Abenteuertages für den Nachwuchs gesteckt. Dieses Engagement und die positive Einstellung aller Beteiligten machten den Tag für die Jugendlichen zu einem unvergesslichen Erlebnis.