\"Oh Tannenbaum, oh Tannenbaum, wie grün sind deine Blätter.\" Das sind sie in vielen Fällen zwar auch noch nach Dreikönig, trotzdem gilt für die meisten Leute: Abschmücken und raus mit der Nadelpracht. Was vor wenigen Wochen noch sorgfältig ausgesucht wurde, landet nun vor der Haustür und wird von fleißigen Händen eingesammelt. Auch in Schwaigern waren am Samstag die Vereine unterwegs: in Stetten die Fußballer des TSV, in Massenbach der CVJM und in Niederhofen sowie der Kernstadt die Jugendfeuerwehr.
Einfacher Im Vergleich zum letzten Mal sei das Einsammeln diesmal ein Klacks, stellt Jugendleiter Michael Wagenplast erleichtert fest. \"Damals lag dichter Schnee, heute müssen wir eher die Jacken ausziehen, weil es so warm ist.\"
Allein in Schwaigern ist seine Truppe mit 54 Leuten auf sieben Fahrzeugen unterwegs, um hunderte von Nadelbäumen abzuholen. Manche stehen schon im Garten bereit. An den Haustüren wird geklingen, denn natürlich freuen sich die Helfer auch über eine kleine Spende. \"Die meisten geben uns bereitwillig etwas\", erzählt Isabella (15), die für diesen Abschnitt das Einsammeln übernommen hat. Oft zwei Euro, manchmal aber mehr landen in ihrem Beutel.
Die Mitglieder einer Gruppe haben sich aufgeteilt. Die kräftigen Jungen hieven die Bäume auf den Anhänger, wo Steffen Heiche sie möglichst eng zusammenpfercht. \"So 50 passen etwa auf einmal drauf.\" Handschuhe sind ein Muss, auch wenn die weit verbreiteten Nordmanntannen nicht so pieksen. \"Aber man weiß es eben nicht vorher.\" Wenn ein Gebiet fertig ist, werden die Aufgaben neu verteilt, und zwischendurch fährt der Bulldog zum Abladen auf den Häckselplatz.
Die Jugendfeuerwehr bietet Vollservice. \"Manchmal haben wir auch schon beim Abschmücken geholfen\", erinnert sich Wagenplast lachend an zurückliegende Aktionen. Auch diesmal baumeln an einigen Ästen noch Lametta und Co. \"Dann lassen wir den Leuten einfach die Zeit und nehmen die Bäume auf dem Rückweg mit.\" Allerdings habe er auch schon festgestellt, dass viele Leute den Baum diesmal länger stehen lassen wollen. \"Weil er noch so schön ist\", sagt Wagenplast.
Grün nadelt Wenn es nach Rudi Schmalzhaf gegangen wäre, würde auch in seinem Wohnzimmer noch der geschmückte Baum stehen. \"Aber der hat schon genadelt, weil er bei uns direkt neben der Heizung steht, und bis man die Nadeln dann wieder alle weg hat, das dauert ewig\", sagt seine Frau Johanna. Also weg damit. Sie hätten das Grün auch verbrennen können, geben es aber lieber der Feuerwehr. \"Damit sie auch was verdienen, wenn sie schon rumfahren.\" Nur die großen Zweige hat Johanna Schmalzhaf abgeschnitten. Die werden nun ihre Rosen vor Kälte schützen.
Bild: Weihnachtsbäume in allen Größen landeten am Samstag erst auf dem Anhänger der Jugendfeuerwehr und später auf dem Häckselplatz. (Foto: Stefanie Pfäffle)
Verfasser: Stefanie Pfäffle - www.lesebar.net