Bei den Jugendfeuerwehren der Region gilbt es einen kleinen Rückgang bei den Mitgliedern zu verzeichnen. Sorgen um den Nachwuchs macht sich Jugendfeuerwehrwart Timo Kraft aber nicht. Er betont die Werte, die bei der Ausbildung vermittelt werden.
Die Jugendfeuerwehren im Landkreis Heilbronn haben zum Jahresende 2018 insgesamt 1298 Mitglieder. Sie sehen sich ungeachtet eines leichten Rückgangs von 19 Mitgliedern im Vergleich zum Vorjahr gut aufgestellt. Warum das so ist, verrät Kreisjugendfeuerwehrwart Timo Kraft im Gespräch mit der Heilbronner Stimme.
Der 28-Jährige kandidiert bei der Jahreshauptversammlung am kommenden Freitag, 15. März, in Schwaigern-Stetten für eine weitere Amtsperiode, die nach einer Satzungsänderung nun fünf statt seither drei Jahre umfasst.
Herr Kraft, viele Vereine klagen über Nachwuchsmangel. Muss man sich bei der Jugendfeuerwehr im Landkreis Heilbronn diesbezüglich auch Sorgen machen?
Timo Kraft: Wir müssen uns keine Sorgen machen, aber wir müssen an dem Thema dranbleiben. Denn knapp 200 Mitglieder haben uns verlassen. Mit den Zugängen konnten wir diese Zahl nicht ganz kompensieren. Zum Jahresende 2018 haben wir 19 Nachwuchskräfte weniger als noch Ende 2017.
Seither gingen die Zahlen nach oben. Gibt es eine Erklärung für diesen leichten Einbruch?
Kraft: Die habe ich nicht. Ich würde es auch nicht als Problem sehen. Wir werden die Situation in diesem Jahr genau beobachten und weiter auf Ausbildung und Mitgliederwerbung setzen.
Was macht die Feuerwehr aus?
Kraft: Die Wertevermittlung in Form von Kameradschaft, Respekt, Verantwortung und Toleranz ist eine tolle Sache. Die Mitglieder kommen aus allen Schichten. Die Herkunft spielt hier keine Rolle.
Bisher wurden die Kreisjugendfeuerwehrwarte für drei Jahre gewählt. Nach einer Satzungsänderung nun für fünf Jahre. Warum die Änderung?
Kraft: Wir haben die komplette Satzung überarbeitet, haben das Jugendforum integriert, und es hat sich angeboten, die Amtszeit zu verlängern, weil sich der Jugendfeuerwehrwart über einen längeren Zeitraum besser entfalten kann. Denn bisher war es folgendermaßen: Im ersten Jahr finde ich mich ein, im zweiten kann ich wirken und im dritten überlege ich schon, was ich noch umsetzen kann, weil ich nicht weiß, was der Nachfolger plant.
Was ist das Jugendforum?
Kraft: Die Gemeindefeuerwehren entsenden ihre gewählten Jugendsprecher zu fünf jährlichen Kreis-Sitzungen, auf denen aktuelle Themen besprochen werden. Zwei Drittel der Jugendfeuerwehren haben inzwischen diese Sprecher. Sie planen dort Veranstaltungen wie das Zeltlager. Denn sie wissen besser als ich als Kreisjugendleiter, was sie machen wollen. Deshalb haben wir diesen Bereich an sie abgegeben.
Welche Rolle spielt ein Zeltlager für die Mitgliedergewinnung?
Kraft: Ein großes Zeltlager auf Verbandsebene ist wichtig für unsere Öffentlichkeitsarbeit. Die Teilnehmer werden anschließend mit einem Presseartikel in der Zeitung gewürdigt und gleichzeitig erfährt man, was die Feuerwehr an allgemeiner Jugendarbeit betreibt. Wir wollen im Rahmen der Kreis-Zeltlager Führungen in Firmen wie Schunk oder Weber-Hydraulik anbieten, damit beispielsweise Mitglieder aus Möckmühl vor Ort Einblicke bekommen. Denn jeder in der Feuerwehr kennt die hydraulischen Scheren und Spreizer. Dann erfahren sie auch, wo diese Dinge hergestellt werden.
Sind die Jugendfeuerwehren über den gesamten Landkreis verteilt?
Kraft: Ja. Es gibt fast keinen weißen Fleck. Nur in Eberstadt gibt es noch keine Jugendfeuerwehr.
Wahlen und Zahlen
Die Kreisjugendfeuerwehr hatte am 31. Dezember 2018 1298 Mitglieder. Das sind 19 weniger als Ende 2017. 2018 gab es 196 Abgänge sowie rund 150 in die Einsatzfeuerwehren übernommene Nachwuchskräfte. In dieser Zeit kamen rund 330 Neuaufnahmen hinzu. Am Freitag, 15. März, stehen bei der Hauptversammlung der Jugendfeuerwehr ab 19.30 Uhr in der Alten Kelter in Stetten Wahlen an. Am Samstag, 16. März, findet dort um 9 Uhr die Versammlung des Kreisfeuerwehrverbands statt.