Die Ufer der Bäche und Flüsse werden oft als illegale Müllhalde verwendet. Da ist die Schozach, die durch die Ilsfelder Gemarkung fließt, keine Ausnahme. Zum Glück finden sich immer wieder Initiativen, die sich das Sauberhalten der Ufer zum Ziel setzen.
Die Jugendabteilung der Ilsfelder Feuerwehr ist solch eine Gruppe. Am Samstag haben die 29 Jungs der Jugendfeuerwehr gemeinsam mit ihren Betreuern Ufer und ufernahes Gebiet entlang der Schozach geputzt. In drei Gruppen gingen sie die Aufgabe an.
Interessant, was dabei neben dem ganz „normalen“ Müll - wie Flaschen und Papier - gefunden wurde: Autoreifen natürlich, und das sogar in großer Zahl, Radios, selbst die Festplatte eines Computers. Entlang der Schozach häufte die Jugendfeuerwehr zahlreiche Stapel mit den größeren Fundstücken an.
Sie wurden von einem der drei Teams mit Schlepper und Anhänger abgeholt. Außerdem füllten die Jungen Sack um Sack mit dem vielen Kleinzeug, das an den Ufern so rumlag. Die Sammler waren selbst ziemlich überrascht über die Menge, die sie zusammengetragen hatten. Das Ganze füllte locker zwei Anhänger.
Die Aktion stand im Zusammenhang mit dem Erwerb der „Jugendflamme “, einem Leistungsabzeichen speziell für die Jugendfeuerwehren. Neben feuerwehrtechnischen Aktivitäten muss zum Erwerb dieses Abzeichens auch ein gemeinnütziges Projekt in Angriff genommen werden. Wichtig dabei: die Eigeninitiative der Gruppe.
„Die Idee zur Bachputzete“, so Jugendwart Steffen Waglöhner, „kam aus der Gruppe selbst.“ Nachdem man sich auf das Projekt geeinigt hatte, nahmen die Jungen - allen voran Benjamin Dovitkow, Sven Fortwingel, Kilian Sauer und Ralf Hermann - am nächsten Tag schon Kontakt zur Gemeinde auf.
Und sie kümmerten sich auch sonst vorbildlich um die Vorbereitung der Aktion. Fahrzeuge wurden organisiert, ebenso das notwendige Handwerkszeug wie Greifer, Wathose, Plastiksäcke. Die richtige Kleidung ist bei Feuerwehrleuten ja kein Problem. Die Entsorgung des Mülls wurde mit Hilfe der Gemeindeverwaltung geregelt.
Und selbst für das Mittagessen wurde gesorgt. Vom örtlichen Fastfood-Restaurant bekam die Jugendfeuerwehr als Lohn für ihr Engagement je ein Menu für jeden Teilnehmer spendiert. Die Aktion fand auch das Interesse des Bürgermeisters. Thomas Knödler lobte die Jugendfeuerwehr schon zu Beginn der Bachputzete. Und er versprach: Wenn der Müll zum Verursacher zurückverfolgt werden kann, gibt es einen Lohn für die Bachputzer. Leider ergaben sich aber keine handfesten Spuren.
Die Ilsfelder Jugendfeuerwehr ist nun in ihrem elften Jahr. Derzeit sind 29 Jungs aus allen Teilgemeinden im Alter von zehn bis 16 Jahren mit von der Partie. Sie alle bedauern, dass keine Mädchen mit dabei sind. Die Gruppe wird von sechs aktiven Feuerwehrleuten betreut.
Info: Die Jugendwehr trifft sich in der Regel jeden zweiten Freitag um 18 Uhr im Feuerwehrmagazin. Für Nicht-Ilsfelder gibt es Bring- und Abholdienste.
13.10.2003