Aus einem Haus gegenüber vom Schwaigerner Bahnhof steigt Rauch auf. Ein Mann steht auf dem Balkon und winkt. Daniel hat es genau gesehen und deswegen ruft er jetzt auch bei der Feuerwehr an. „Hallo hier brennt ein Haus“, erklärt der Sechsjährige am Telefon. Aber es gibt noch viel mehr, was der Mann in der Leitstelle wissen will. Nämlich wer anruft, wo genau was passiert ist und ob es Verletzte gibt. Daniel beantwortet alles. Gut gemacht. Beim Kinderferienprogramm bei der Freiwilligen Feuerwehr Schwaigern geht es am Samstag nicht nur ums Spielen, sondern auch um erste Kenntnisse in Sachen Brandschutz.
Beeindruckt Während am Nachmittag die Großen im Magazin sein werden, tummeln sich hier am Vormittag 30 Fünf- bis Siebenjährige. Sie alle wollen einen meist ersten Blick hinter die Kulissen der Floriansjünger werfen. Dafür hat Jugendfeuerwehrwart Michael Wagenplast zunächst einmal einen Film mitgebracht, in dem animierte Satzzeichen einen Einblick in die Berufsfeuerwehren von München und Salt Lake City geben. Vieles ist ähnlich, wie das Überprüfen der Ausrüstung zu Beginn der 24-Stunden-Schicht. Aber generell kann man schon sagen: In den USA ist alles ein bisschen größer, wie etwa die Drehleiter. Fast überall auf der Welt rufen die Leute die Feuerwehr mit der Nummer 112, das merken sich die Kinder schon mal. Und als sie hören, dass auf einem Löschfahrzeug Schläuche mit der Gesamtlänge von vier Fußballfeldern drauf sind, sind sie ganz schön beeindruckt.
Das gilt auch für das Gewicht der Einsatzuniform. „Granatenschwer“ lautet das Urteil , als ein paar von ihnen nur die übergroße Jacke anprobieren. Und dabei hat Feuerwehrmann Thomas Knurr vorher noch viel mehr angezogen, nämlich die komplette Ausrüstung für einen Einsatz mit Atemschutzmaske. Mit Hilfe eines Kameraden legt er Jacke, Sicherheitsgurt, Atemmaske, Luftdruckflasche, dann die Schutzhaube, den Helm und die Handschuhe an. Die Kinder sollen sich an das komische Schnaufgeräusch gewöhnen, damit sie im Ernstfall keine Angst bekommen.
Schlauch Puh, ganz schön warm, er darf sich schnell wieder ausziehen. Die Kinder teilen sich jetzt in Gruppen auf. Eine geht zuerst ans Telefon und übt den Notruf, eine darf mit dem Feuerwehrauto fahren und drei werden nass. „Suddeln“, wie es Wagenplast ausdrückt, gehört einfach zu einem Tag bei der Feuerwehr dazu. Also Schlauch in die Hand und Wasser marsch! Da werden Tennisbälle in Löchern versenkt, ein Haus gelöscht und Fußball mit Wasserdruck gespielt. „Schau mal, ich bin schon ganz nass“, ruft ein Mädchen fröhlich. Egal, bei der Hitze wird das schnell wieder trocken, es sei denn, man suddelt noch etwas länger.
Bild 1: wie setze ich einen Notruf ab
Bild 2: Wasserfußball
Bild 3: da bleibt keiner trocken