Wie balanciert man im Team einen randvoll gefüllten Wassereimer auf dem Kopf? Wie wickelt man einen Wasserschlauch schnell und akkurat in den Korb? Und wie behält man das Gleichgewicht beim Team-Sackhüpfen? Die Feuerwehr-Olympiade beim Zeltlager der Jugendfeuerwehren lässt in Sachen Geschicklichkeit und Teamgeist keine Fragen offen. Dazu kommen der Spaß an der Sache und das gemeinsame Erlebnis mit Übernachtung.
Zehn Mannschaften von Jugendlichen zwischen zehn und 17 Jahren geben auf dem Sportgelände in Weinsberg-Gellmersbach ihr Bestes. Die Feuerwehr-Olympiade gehört zum Höhepunkt des dreitägigen Zeltlagers. Es ist die erste gemeinsame Aktion der Jugendfeuerwehren aus dem Weinsberger Tal mit Erlenbach, Wüstenrot, Schwäbisch Hall und Mainhardt. 115 Teilnehmer und 35 Betreuer sind dabei.
Jede Gruppe bringt Betreuer mit, so dass sich auch die Verantwortlichen näherkommen. Dazu dienen die Betreuerspiele, bei denen die Erwachsenen vor den Augen der Jugendlichen gefordert sind. „Eine gute Gelegenheit, sich besser kennenzulernen“, sagt der Weinsberger Jugendwart Emanuel Wilske.
Verantwortung „Kinder und Jugendliche können hier eine längere Zeit miteinander verbringen, das Gruppengefühl wird anders, das ist wichtig für die Nachwuchsarbeit“, pflichtet Organisator Andy Riekher, Jugendfeuerwehr Weinsberg, bei. Bürgermeister Stefan Thoma ist angetan von den vielen Teilnehmern: „Es ist eine tolle Sache, dass sich Kinder und Jugendliche bei der Feuerwehr engagieren. Sie lernen früh, Verantwortung zu übernehmen.“
Die Idee zum Zeltlager formte sich bei den Jugendwehrabteilungen Weinsberg und Wüstenrot. Wüstenrot wiederum hat Kontakte nach Schwäbisch Hall und Mainhardt. Die Jugendwarte bildeten ein Organisationsteam und erarbeiteten das Programm. Die Stadt Weinsberg stellte die Sportanlage und die Halle mit Industrieküche in Gellmersbach zur Verfügung, der Kiwanis-Club Weinsberger Tal übernahm die Getränke. Und von der Firma Fibro kam eine Spende für das neue Gemeinschaftszelt.
Kurt Schabacker ist Jugendwart in Wüstenrot und von Beruf Koch. Er sorgt dafür, dass 150 hungrige Akteure gesättigt sind, zum Beispiel mit Maultaschenauflauf und Würstchengulasch. „Wir haben uns gleich gut verstanden“, sagt er. Die gemeinsame Aktion sei eine super Sache. Dazu gehört neben Nachtwanderung und Grillabend die kleine Olympiade am zweiten Tag. „Aufrutschen, wir haben es gleich geschafft“, motiviert Linda ihre Mitstreiter auf dem wackeligen Kistenwurm, der Stück für Stück nach vorne wächst. Wird der Boden berührt, wird eine Kiste entfernt. Da heißt es die Balance halten. „Ihr seid gut in der Zeit“, lobt Betreuer Robin Heinz von der Feuerwehr Ellbachtal.
Auf Balance und genaues Kommando kommt es auch beim Sackhüpfen zu viert an, sonst purzeln alle übereinander. Der Spaß überwiegt. „Go, go, sauber schaffen, ihr seid gut“, treibt Betreuer Timo Tiebe aus Erlenbach das Team an. In der Bestzeit von 6,33 Minuten sind breite Wasserschläuche ausgerollt und wieder eingewickelt. „Wasser marsch“ heißt es an der nächsten Station, doch sachte und im Gleichschritt, mit dem Wassereimer auf dem Kopf. Wer stimmt sich am besten ab und verliert am wenigsten Wasser, wenn es über eine Hürde und um Kurve geht? Melvin aus Mainhardt hat die Aufgabe mit seinem Team gemeistert. „Das war schon anspruchsvoll“, meint der 16-Jährige. „Die Kooperation könnte man erweitern“, meint Andy Riekher am Ende. Nicht nur er bewertet das Zeltlager als Erfolg.
Bild: Balance halten, Kiste weitergeben, aufrutschen: Die Teilnehmer hatten auch beim Kistenwurmbauen während der Feuerwehr-Olympiade Spaß.Foto: Margit Stöhr-Michalsky