In den baden-württembergischen Jugendfeuerwehren bereiten sich zurzeit 28.885 Jugendfeuerwehrangehörige auf ihren späteren aktiven Dienst bei den Feuerwehren des Landes vor. Im Jahr 1992 waren es noch 16.451 Jugendliche. Im gleichen Zeitraum ist die Zahl der ehrenamtlich tätigen Jugendfeuerwehrwarte und Jugendgruppenleiter von damals rund 4.100 auf derzeit 7.228 gestiegen.
Diese erfreulichen Umstände waren für das Fachgebiet „Bildung“ der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg Anlass und Ansporn zugleich, die seitherige Lehrgangs- und Ausbildungskonzeption nach über zehnjähriger Praxis auf den Prüfstand zu stellen und grundlegend zu überarbeiten.
Im Stadt- und Landkreis Heilbronn fand nun erstmals ein Jugendgruppenleiterlehrgang nach dem neuen Bildungskonzept statt.
Insgesamt 27 „neue“ Jugendgruppenleiter trafen sich an zwei Wochenenden auf dem Michaelsberg in Cleebronn, um sich auf ihre neue Aufgabe fundiert vorbereiten zu lassen. Als Ausbilder hatten sich der Leiter des Fachgebietes „Bildung“ der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg, Ludwig Sauer, und sein Ausbilderkollege Roland Groß zur Verfügung gestellt. In den 40 Unterrichtseinheiten zu je 45 Minuten wurden bewährte Methoden wie Moderation, Einzel- und Gruppenarbeit, Diskussion, Rollenspiel und Brainstorming zur Wissensvermittlung eingesetzt. Mit dem neuen Bildungskonzept wurden Wettbewerb, Feedback und Experimentieren als zusätzliche Methoden neu zum Einsatz gebracht.
Damit konnten den Teilnehmern die Ausbildungsinhalte wie Rechte und Pflichten, zielorientierte Unterrichtsvorbereitung, pädagogische Grundlagen anhand von Fallbesprechungen sowie Phasen der Projektarbeit vertieft vermittelt werden. Neue Inhalte wie das Rollenverhalten in der Gruppe, Teamentwicklung/Teamfähigkeit, Kooperationsspiele, Kommunikationsstörung/Konflikte sowie Regeln der Präsentation und des Feedbacks rundeten die behandelten Themen im „neuen“ Jugendgruppenleiterlehrgang ab.
Den Teilnehmern wurde in den zwei Lehrgangswochenenden kompaktes Wissen vermittelt, welches sie künftig bei ihrer verantwortungsvollen Arbeit vor Ort einsetzen können, um den 1.167 Jugendlichen in den Jugendfeuerwehren des Stadt- und Landkreises eine optimale Jugendarbeit sowie Betreuung zukommen lassen zu können.
Insgesamt wird die Nachwuchsarbeit in den Feuerwehren zurzeit von 42 Jugendfeuerwehrwarten und 232 Jugendgruppenleitern sowie Helfern in ihrer Freizeit unentgeltlich geleistet.
Die Lehrgangsteilnehmer hatten zum Abschluss des Pilotlehrganges für den Stadt- und Landkreis Heilbronn ein dickes Lob für die beiden Ausbilder Ludwig Sauer und Roland Groß parat. Alle stellten übereinstimmend fest, dass sie in den beiden Wochenenden wertvolles Rüstzeug für ihre künftige Arbeit mit auf den Weg bekommen haben, welches sie in der täglichen Praxis im Umgang mit den Jugendfeuerwehrangehörigen zum Einsatz bringen wollen.
Kreisjugendfeuerwehrwart Knut Steinbauer ist stolz auf dieses Potenzial bei den Jugendfeuerwehren und ist sich darüber im klaren, dass nur eine qualifizierte Ausbildung der Jugendfeuerwehrwarte und der Jugendgruppenleiter eine qualitativ hochwertige Jugendarbeit vor Ort ermöglichen kann.
Bilder 1 bis 4:
Die Lehrgangsteilnehmer während den praktischen Ausbildungselementen: Brainstorming, Diskussion, Gruppenarbeit und Präsentation der erarbeiteten Arbeitsergebnisse.
Bild 5:
Die Lehrgangsteilnehmer waren mit ihren beiden Ausbildern Ludwig Sauer und Roland Groß rundum zufrieden. Für den gelungenen Lehrgangsverlauf und die Organisation tragen sie „ihren“ Kreisjugendfeuerwehrwart regelrecht auf Händen.