Jugendfeuerwehren aus dem gesamten Landkreis Heilbronn waren am Samstag nach Gundelsheim gekommen. Die hiesige Jugendfeuerwehr hatte zum Schlauchbootrennen geladen.
45 Vierer-Teams paddeln unterhalb der Neckarschleuse um die Wette. Das sind so viele wie noch nie. Dort, wo sonst Personenschiffe anlegen, kämpft der Feuerwehr-Nachwuchs einmal ganz anders mit seinem Element, dem Wasser. Als kleiner, heller Punkt ist neckaraufwärts die Boje zu erkennen. 500 Meter sind es vom Start bis dorthin. Und den selben Weg geht es anschließend flussabwärts zurück.
Zwei Altersgruppen sind am Start. Die Jüngeren sind unter 15. Nur am Start sind alle Mannschaften auf einer Höhe. Schnell trennt sich die Spreu vom Weizen. In Lauf sechs ist Oedheim vorn. Die Truppe beherrscht im eigenen Boot den Schlagrhythmus am besten. Nicht alle Mannschaften konnten vorher trainieren. Die Jugendlichen aus Beilstein zum Beispiel besitzen gar kein Boot. In der Stadt unter dem Langhans wird keines benötigt.
Gelegenheit zum Üben hatte dagegen die Gundelsheimer Jugendfeuerwehr. Dreimal wurde das Boot im Stadtteil Böttingen vorher zu Wasser gelassen. Jetzt feuert Betreuer Frank Pierro vom Ufer aus seine Mannschaft an. „Auf Jungs, hopp, hopp“, schallt es vom Neckarufer.
Die Techniken sind ganz unterschiedlich. Bei manchen Booten stechen zunächst die Vorderleute ein paar Mal ins Wasser, anschließend machen's ihnen die Hinterleute nach. Bei anderen wieder geht es kreuz und quer. Zur Sicherheit begleiten zwei Boote jedes Rennen.
Zwischen etwas über zehn Minuten und mehr als eine Viertelstunde dauert es, bis die Schlauchboote die Zeitnahme von Nicole Brauch und Alexander Bertsch passieren. Das Rettungsboot wird vom Gundelsheimer Kommandanten Ulrich Falkenhain gesteuert. Mit der Stoppuhr in der Hand verfolgen Jochen Steeb und Matthias Eisemann vom Anlegesteg aus den letzten Durchgang. Steeb leitet die Jugendfeuerwehr von Hardthausen, deren beide Boote in Führung liegen. „Das wird knapp“, meint Eisemann als die ersten Boote an der Boje wenden und der Wind abflaut. Der Wind ist der Grund dafür, dass die Teams im Vergleich zum vergangenen Jahr beinahe eine Minute langsamer sind.
Den letzten Lauf gewinnt Gundelsheim II, vor Beilstein I, Lauffen II und Bonfeld I. Auf den Gesamtsieg wirkt sich das nicht aus. Den Siegerpokal nimmt bei den Jüngeren Ilsfeld I entgegen. Bei der Altersgruppe ab 15 Jahren belegt die Jugendfeuerwehr aus Hardthausen Platz eins und zwei.
Hochmotiviert im Schlauchboot dem Ziel entgegen: Noch nie waren in Gundelsheim so viele Teams am Start. (Fotos: Martin Oheim) Manches Jugendfeuerwehr-Team beherrschte den Schlagrhythmus, andere Mannschaften paddelten kreuz und quer.