Die Abteilung Süd der Freiwilligen Feuerwehr Bad Rappenau ist gerade dabei, eine neue Jugendfeuerwehrgruppe auf die Beine zu stellen. Bei zwei Übungen hat sie zwischenzeitlich neue Gesichter begrüßt: „Die Kinder können dabei erkennen, ob es ihnen gefällt“, sagte Axel Klumbach, stellvertretender Kommandant der Bad Rappenauer Gesamtwehr.
Spielerische Einführung im Schlosspark
Vier Kinder aus Bonfeld, drei aus Fürfeld und eines aus Treschklingen waren am Freitag dabei. Der neun Jahre alte Bonfelder Leon interessiert sich für das Ehrenamt, „weil mein Vater auch bei der Feuerwehr ist“. Tim (10), ebenfalls aus Bonfeld, war da, weil er „später Menschen helfen“ möchte. Melanie (8) und Vivien (9) fanden es einfach interessant, sich „das alles mal anzuschauen“.
Und Nico (12) aus Treschklingen ist kein Neuling in Sachen Feuerwehrarbeit: Er habe sich beim Leistungsabzeichen in Bronze bereits als Opfer zur Verfügung gestellt und dabei viel gelernt, erzählte er: „Und ich habe mich früher viel mit der Freiwilligen Feuerwehr beschäftigt.“
Wasser aus dem Hydranten
Dann simulierten die Kinder einen Löschangriff. Jugendleiterin Jana Tiedt erklärte, sie sollten dabei auch herausfinden, „wie man das Wasser in den Schlauch bekommt“. Die Kinder suchten den Hydranten, probierten aus, ihn zu öffnen und erkundeten, was sie dazu brauchten.
Immer wieder flitzten sie zum Fahrzeug, entnahmen ihm Hilfsmittel, so dass bald Wasser aus den Schläuchen spritzten konnte.
80 junge Leute engagieren sich derzeit
Alle Abteilungen verfügen über derzeit 80 Jugendfeuerwehr-Leute. 109 waren es noch 2014. In Bonfeld, Fürfeld und Treschklingen, also in den Abteilungen, die zusammen die neue Abteilung Süd bilden, sind es jeweils zwölf bis 14.
Die Jugendlichen, die schon seit einem Jahr dabei sind, probten am Freitag zeitgleich mit den Kindern. Sie lösten eine knifflige Aufgabe, nämlich einen langen Biertisch, der zusammengeklappt auf dem Boden lag, ohne den Einsatz von Händen aufzustellen. „Es geht dabei vor allem um Gruppenarbeit, darum, dass alle gemeinsam überlegen, wie man in einer speziellen Situation handeln könnte und auch gemeinsam handelt“, erklärte Jana Tiedt.
„Man lernt viel bei der Jugendfeuerwehr, und es ist interessant“, sagten Annalena (12), Bianca (15) und Lena (13) aus Bonfeld. Für Bianca war das Knotenknüpfen das Schwierigste. „Ein kleines bisschen Angst“, später einmal bei einem gefährlichen Einsatz zu helfen, hat sie: „Aber wir werden ja gut vorbereitet.“ Grund der Schnupperstunden war es, Nachwuchs zu rekrutieren.
„Die Hauptquelle der Feuerwehrleute ist der Nachwuchs“, betonte Axel Klumbach. Optimal wäre es aus seiner Sicht, wenn weitere Mädchen und Jungen zur neuen Gruppe dazustoßen würden. Die trifft sich künftig alle zwei Wochen abwechselnd in den Ortsteilen.