Zu einer Schauübung hatte die Jugendabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Kirchardt in dieser Woche eingeladen. "Wir wollen interessierten Kindern und Jugendlichen zeigen, was wir alles tun und sie für das Mitmachen begeistern", sagte Viktoria Tanner, eine von vier Jugendleitern, im Vorfeld.
Termin notiert
Schon vor den Sommerferien hatte Patrick Rathke im Mitteilungsblatt von der Veranstaltung gelesen und sich den Termin notiert. Der elf Jahre alte Kirchardter "mag die Feuerwehr". Einiges über die Brandschützer wusste er schon: "Ich habe Bücher darüber gelesen." Dann ging es los. Die Jugendleiter zeigten einen Film über die Tätigkeiten der Jugendwehr. Doch es war kein trockener Lehrfilm, sondern von Jugendleiter Henning Frank spannend zusammengestellte und mit Musik untermalte Bilder aus dem Alltag der seit sechs Jahren bestehenden Abteilung. Da erregte manches Foto von Kameraden aus der Anfangszeit wahre Kichersalven. Der Film erläuterte, was bei den Übungsabenden alles gelernt und gemacht wird.
Feuerwehrtechnische Übungen etwa. "Die sind wichtig", so Jugendleiter Hartmut Klein, "denn sie bereiten auf den aktiven Dienst vor." Ungefähr 80 Prozent der Mädchen und Jungen, die zur Jugendwehr kommen, wechselten später zur aktiven Wehr, erklärte Klein zufrieden. Neben technischem Training stehen Sport und Spiel, Ausflüge und die Teilnahme an Wettkämpfen auf dem Programm.
Henning Frank verriet auch, was auf alte und neue Mitglieder in naher Zukunft zukommen wird. Ein bisschen Theorie sei dabei, meinte er. So würden Fragen geklärt wie: Was heißt brennen? Was heißt löschen? Und wie arbeitet die Feuerwehr? Eine "kleine Groß-Übung" hätten sich die Jugendfeuerwehrleute gewünscht, sagte er. Vom 23. und 24. Oktober verbringen die Jugendlichen darum 24 Stunden gemeinsam im Feuerwehrhaus.
Sie streichen die Wände des Jugendraums und bemalen sie mit passenden Motiven, sie bauen einen Parcours, durch den ein Ball mithilfe von Wasser aus dem Schlauch bugsiert wird. Dazwischen werde einiges passieren, was die Nachwuchs-Feuerwehrleute gehörig auf Trab hält. Ob Ölspur oder Brand, die Jungen und Mädchen müssen nachgestellte Fälle feuerwehrgerecht lösen.
Spaß
Nach Film und Ausblick zeigten die Jugendlichen eine Übung, die Teil der Jugendflamme ist. Sie haben bereits Stufe zwei des Leistungsabzeichens und demonstrierten nun die kleine Wasserkanone, einen improvisierten Wasserwerfer. Nach einer Führung durch das Feuerwehrhaus durch Philipp Grimm und einer Fahrt im großen Feuerwehrauto erklärte der 14 Jahre alte Jona Echtenacher, warum auch andere Teil der Jugendfeuerwehr werden sollten: "Es macht Spaß, und man lernt auch noch was dabei."
Bild: Die "kleine Wasserkanone" gehört zu den wichtigen Hilfsmitteln der Feuerwehr. Die Kirchardter Jugendwehr beherrscht sie schon gut. Foto: Gabriele Schneider