Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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Klare Kommandos und schnelle Sprints

Stadt- und Landkreis Heilbronnvon Reto Bosch, HSt

So lange es junge Männer wie Marc (16), Justin (14) oder Cedric (16) gibt, müssen sich die Bürger auch in Zukunft nicht davor fürchten, wenn sie die 112 wählen vergeblich auf Hilfe zu warten. Die Leingartener engagieren sich mit großer Begeisterung in der Jugendfeuerwehr. Und das ist ihnen am Samstag in Schwaigern auch anzumerken. Fast 70 Nachwuchsleute kämpfen um die Jugendflamme. Ein Abzeichen, das zeigt: Der Träger ist geschickt, sportlich fit, weiß, wie ein Löschangriff aufzubauen ist. Der Wettbewerb soll helfen, junge Leute für die Feuerwehr zu begeistern. Ein schwieriges, in der Region aber vergleichsweise erfolgreiches Unterfangen. „Wir haben keinen Grund zu klagen, verzeichnen sogar leicht steigende Zahlen“, sagt der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Reinhold Gall.

Feuerwehrautos aus Stadt- und Landkreis Heilbronn besetzen die Parkpkätze am Schul- und Sportzentrum. In ihnen wurden die Nachwuchshoffnungen der Wehren nach Schwaigern gebracht. Unter den strengen Augen der Wertungsrichter zeigen sie zum Beispiel, wie ein Löschangriff auszusehen hat. Zügigen Schrittes, aber nicht rennend, rollt ein Fünfer-Team Schläuche ab, verbindet sie mit Hydrant und Strahlrohr. „Verteiler Wasser marsch“, ruft ein behelmter Junge über den Platz. Genau so muss es sein. „Klare, verständliche Kommunikation“, sagt Kreisjugendwart Timo Kraft aus Lauffen. Er erklärt auch, warum nicht gerannt werden darf: damit im Ernstfall keine Unfälle passieren.

Staffellauf Auf einem benachbarten Sportplatz demonstrieren die Jungen und Mädchen bei Staffellauf und Weitsprung ihre Leistungsfähigkeit. Wer ein Jugendflammen-Abzeichen ergattern will, muss aber auch ganz andere Kompetenzen beweisen. Marc, Cedric und Justin präsentieren zum Beispiel ein Projekt ihrer Jugendgruppe. Bei einer Putzaktion haben sie ihre Gemeinde von Müll befreit.

Reinhold Gall ist der Jugendfeuerwehr längst entwachsen. Trotzdem ist er am Samstag nach Schwaigern gekommen. Auch, um den jungen Leuten und ihren Betreuern zu zeigen, dass der Verband ihre Arbeit schätzt. Rund 1200 junge Mitglieder engagieren sich in den Wehren − deutlich mehr Jungen als Mädchen. Die Region steht laut Gall, der als ehemaliger Innenminister einen Blick auf Baden-Württemberg und auf andere Bundesländer hatte, ganz gut da. „Die Nachwuchsarbeit zahlt sich aus.“ Junge Menschen für die Feuerwehren zu interessieren, ist das eine, sie bei der Stange zu halten, das andere. Pubertät, Schulwechsel, sich verändernde Freundekreise: Anlässe für Brüche in der Feuerwehrkarriere gibt es viele.

Angebot „Man muss etwas bieten können“, meint Timo Kraft, der verstärkt versuchen will, Mädchen für die Wehr zu begeistern: mit kompetenten Ausbildern, einer gute Atmosphäre, attraktiven Veranstaltungen. Und dazu gehört auch die Jugendflamme. „Wir wollen Ziele setzen, auf die Jugendliche hinarbeiten können“, erklärt Kraft. Die Abzeichen versteht der Verband als Anerkennung und Motivationshilfe. Einer solchen scheinen Marc, Cedric und Justin allerdings nicht zu bedürfen. Für alle drei steht fest: Sie wollen in ein paar Jahren zu den Aktiven stoßen. „Ich war bei einem Tag der offenen Tür, das hatte mein Interesse geweckt“, erzählt der 16-jährige Marc. „Ich freue mich immer sehr auf die Übungsmontage und bin stolz, dabei zu sein.“ Und den drei Nachwuchsmännern ist eines besonders wichtig: die gute Zusammenarbeit im Team.