Wer einmal ein richtiger Feuerwehrmann werden will, der muss frühzeitig anfangen zu trainieren. Beim Tag der offenen Tür stellten sich die kleinsten Schwaigerner Wehrmänner und Wehrfrauen, die Löschzwerge, erstmals vor. Sie überzeugten mit einem Löschangriff. Viele Infos rund ums Löschwesen sowie eine Vorführung der Rettungshundestaffel Unterland lockten zahlreiche Gäste zum Feuerwehrmagazin.
„Wir versuchen immer, die Organisationen des Katastrophenschutzes mit in unser Programm beim Tag der offenen Tür aufzunehmen“, erklärte der Schwaigerner Abteilungskommandant Uwe Schlund. So waren beim Feuerwehrfest in den vergangenen Jahren nicht nur die Polizei und das Deutsche Rote Kreuz, sondern auch das Technische Hilfswerk vor Ort. Und dieses Mal beeindruckte die Rettungshundestaffel Unterland mit einer Vorführung.
Schläuche koppeln Seit einem halben Jahr trainieren die Löschzwerge, neun Jungen und Mädchen im Alter von sechs bis neun Jahren, unter der Regie von Gunther Lang das Koppeln von Schläuchen. „Das ist ein Pilotprojekt, an dem nur Kinder von Feuerwehrangehörigen teilnehmen“, sagt Kommandant Schlund. Im Landkreis Heilbronn gibt es eine solche Gruppe nur noch in Bad Wimpfen. Da die Ausbildung der kleinen Floriansjünger für die Betreuer sehr zeitintensiv ist, können keine weiteren Interessenten in die Gruppe aufgenommen werden.
Alle Hände voll zu tun hatten die 43 Schwaigerner Floriansjünger und die beiden Feuerwehrfrauen mit dem Bewirten der Besucher - und mit dem Rede und Antwort stehen. Denn die Gäste hatten viele Fragen. In den letzten Jahren, so erläuterte Uwe Schlund, hätten Technische Hilfeleistungen im Feuerwehrwesen immer mehr zugenommen. Was ihn besonders ärgert, ist, dass er und seine Männer auch immer wieder wegen Brandstiftung ausrücken müssen.
Besonders interessant war die Vorführung der Rettungshundestaffel Unterland mit Sitz in Schwaigern. Die beiden Ausbildungs- und Einsatzleiter Thomas Winter und Gerhard Bindereif waren mit ihren Kolleginnen und Kollegen und 14 Hunden nach Schwaigern gekommen. „Die Alarmierung der Rettungshundestaffel erfolgt über die Berufsfeuerwehr Heilbronn“, erzählte Winter. Dabei erstreckt sich das Einsatzgebiet der Staffel über die Landkreise Heilbronn, Künzelsau und Tauberbischofsheim.
Ehrenamtlicher Einsatz Die Mitglieder der Rettungshundestaffel arbeiten alle ehrenamtlich. Der Großteil der Einsätze betrifft die Suche nach vermissten Personen: verwirrten Menschen, schockierten Unfallopfern oder kleinen Kindern. Ein weiteres Einsatzgebiet ist die Suche in Trümmern, etwa nach der Explosion eines Gebäudes. Regelmäßiges Training des Hundeführers mit dem Hund ist für die Arbeit unablässig. „Der Hundeführer muss sich hundertprozentig auf seinen Hund verlassen können“, sagte Bindereif.
In Schwaigern hatten die Tiere einen Geräteparcours zu bewältigen. Durch Tunnel, über bewegliche Bretter und über Leitern führte der Pfad. Winter: „Das hier ist keine Zirkusvorführung, sondern das sind Übungen, bei denen der Hund lernt, mit seinem Körper richtig umzugehen.“ Schließlich gab es ein Training zusammen mit den Schwaigerner Wehrmännern, bei dem die Rettungshunde vermisste Personen in nachgebauten Trümmern orteten.
Fotos: Feuerwehr Schwaigern