Wasser benötigten die jungen Floriansjünger dieses Mal nicht. Die Neckarwestheimer Jugendfeuerwehr zeigte während des „Feuerwehrbesens“ und des Tages der offenen Tür vor dem Magazin, wie ein von Flammen eingeschlossener Mensch gerettet wird. Im Feuerwehrhaus gab’s deftige Speisen.
„Die Bude brennt! Mensch, holt mich hier runter“, tobte ein junger Mann auf seinem Podest, als die Truppe der Jugendfeuerwehr im Löschgruppenfahrzeug mit Blaulicht um die Ecke bog. Aber Ordnung muss sein. Nachdem die Mädchen und Jungen das Feuerwehr-Auto verlassen hatten, stellten sie sich erst mal in Reih und Glied auf, um vom Einsatzleiter in die Lage eingewiesen zu werden. Unkoordiniertes Vorgehen könnte die Situation noch schlimmer machen.
Die Leiter wird an das als Balkon dienende Podest angelehnt und mit einem Seil sowie einem Truppmann gesichert. Zwei andere steigen auf, während der „Wassertrupp“, der heute nicht gebraucht wird, die Unfallstelle mit rotweißen Pylonen absichert. Oben wird der Eingeschlossene seinerseits mit einem Seil gesichert, das mit einem Spezialknoten befestigt wird. Sollte der Mann beim Absteigen ins Seil fallen, wird so verhindert, dass er sich auch noch um die Leibesmitte verletzt. Als die Erde ihn wieder hat, wird der Gerettete auf eine Trage gelegt und dem Rettungsdienst übergeben.
Materialschau Außer dieser Übung, mit der die Jugendfeuerwehr ihren Ausbildungsstand unter Beweis stellte, zeigte die Wehr, was sie an rollendem Material zur Verfügung hat: Das große Tanklöschfahrzeug TLF 16/25, das Löschgruppenfahrzeug LF 8/6, mit dem die Wehr auch Kinder durch den Ort kutschierte, den Mannschaftstransportwagen TW und das kleinere LF 8, das der Jugendwehr zur Verfügung steht. Mit diesem Fuhrpark sei die Wehr ihrer Größe entsprechend gut ausgerüstet, meint Kommandant Martin Gross. Im laufenden Jahr hatte die Feuerwehr bisher einen etwas größeren Einsatz: Sie musste einen Baum von einer Straße wegräumen, der vollkommen morsch gewesen war.
Im Inneren der Gerätehalle hatte die blaue Truppe allerlei Schwäbisch-Deftiges auffahren lassen. Besonders zur Mittagszeit war’s hier rappelvoll. Wer dabei seinen Blick in die Höhe richtete, sah auf einer neu errichteten Empore die Schätze der Wehrleute aufgestellt, etwa einen alten Spritzenwagen, einen Schlauchwagen und eine Spritzbütte. Die Geräte hat die Feuerwehr in den vergangenen 149 Jahren gesammelt und gepflegt. Im kommenden Jahr wird die Truppe ihr 150-jähriges Bestehen feiern.
Bild: Die Jugendfeuerwehr beim Rettungseinsatz. (Foto: Uwe Mundt)