Es soll in zweierlei Hinsicht für die Jugendfeuerwehr Nordheim ein heißer Sommeranfangabend in Ravensburg werden. Zum einen zeigt das Thermometer an diesem Samstag Abend über 30 Grad, zum anderen warten allerlei heiße Spiele auf den Spielfeldern in der Ravensburger Innenstadt gewonnen zu werden - die Landesjugendfeuerwehr hat anlässlich des zehnten Landesfeuerwehrtages in den beiden Oberschwäbischen Städten Ravensburg und Weingarten zum Landesentscheid im Streetball eingeladen.
Die "Nordheimer Jungs" haben sich im Vorfeld bereit erklärt für den Stadt- und Landkreis Heilbronn in beiden Altersklassen - bis und über 15 Jahre - anzutreten. Während die jüngeren hart kämpfen und es leider nicht über die Vorrunde schaffen gewinnen die älteren ein Spiel nach dem anderen - sie können es selbst kaum glauben. "Wir sind zufrieden, wenn wir mit einer Mannschaft in die Endrunde kommen" erzählt Jugendwart Alexander Weiland noch vor den Spielen. Doch schon nach zwei von vier Vorrundenspielen strahlt er "Wenn die so weiter spielen kann uns keiner schlagen! Die Jungs sind trotz des heißen Wetters so Fit, das sie gegen Ende der Spielzeit den Gegner regelrecht überrennen".
Bei der Siegesserie bleibt aber auch die bei der Feuerwehr gepflegte Kameradschaft nicht auf der Strecke. Weil nach 12 Körben das Spiel automatisch beendet ist und das aktuelle Spiel 11:0 für die Jungs aus dem Landkreis Heilbronn steht wird der gegnerischen Mannschaft mal schnell für einen Ehrentreffer der Ball zugespielt. So eine 12:0 Blamage wollte man den gegnerischen Kameraden auch nicht unbedingt antun. Das Spiel geht schließlich kurz darauf 12:1 aus. Ungeschlagen und mit allerlei Plänen ("wir müssen nur noch die nächsten vier Spiele gewinnen" ) zieht man in die Endrunde ein.
Doch so leicht soll es nicht werden. Die Gegner werden schwerer und die Spiele gehen nicht mehr so eindeutig aus. Aber sie gewinnen. Bis zum letzten Spiel der Endrunde. In einem knappen und spannenden Match gegen die Kameraden aus Friesenheim (Ortenaukreis) verliert man mit einem Korb unterschied. Kurzes Bangen und Rechnen auf beiden Seiten - nun sind beide Mannschaften in der Endrunde Punktgleich. Es kommt also auf die Korbanzahl an wer um den ersten und wer "nur" um den dritten Platz spielen darf. Es stellt sich heraus das es für die Nordheimer langt - sie stehen nun im Endspiel. Gegner werden die "Odama Bulls" aus Odenheim (Landkreis Karlsruhe) sein.
Es soll ein faires und wiederum knappes Match werden - nach einem 3:0 Vorsprung kommt der Gegner auf ein 3:2 heran. Die letzte Minute fühlt sich unendlich lange an und mit dem Schlusspfiff wirft ein Odenheimer geradewegs den Ball gen Korb - soll es doch nicht sein? Aber Glück gehabt, der Ball will nicht rein und nach einem ungläubigen Blick in Richtung der Courtbeobachterin hallen Jubelschreie durch die Nacht - sie gibt den Sieg der "Nordheimer Jungs" bekannt.
Zu den ersten Gratulanten gehören die mitgereisten Vertreter des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn. Und Kreisjugendfeuerwehrwart Knut Steinbauer strahlt auch über beide Ohren - ein weiterer Erfolg an diesem Tag für den Kreis Heilbronn - die Jugendfeuerwehr Lehrensteinsfeld kam kurz zuvor mit der Nachricht vorbei den dritten Platz in einem Feuerwehrwettbewerb erreicht zu haben.
Als Preis hat die Landesfeuerwehrschule in Bruchsal einen Erlebnistag auf dem Schulgelände ausgelobt - im Herbst wird die Mannschaft zusammen mit den zweit- und drittplatzierten hinter die Kulissen des baden-württembergischen Ausbildungszentrums geführt.
Stichwort "S-MOVE"S-MOVE ist das Pendant der Landesjugendfeuerwehr zu der Aktion "Fit For Firefighting" des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg. Ziel ist es die heutige Jugend für Sport und Bewegung zu begeistern und von den Spielekonsolen weg zu bekommen. Gespielt wurde in Ravensburg mit vier Vorrundengruppen. Aus diesen Gruppen kamen die ersten zwei Mannschaften in zwei Endrundengruppen. Die beiden Endgruppenersten spielten um den Sieg, die zweiten um den dritten und so weiter.