Das Feuer knistert, schwarzer Rauch steigt empor. Das Holzlattenskelett erinnert an einen Flugzeugrumpf. Auf herausgeschleuderten Sitzen krümmen sich sechs Verletzte. So sieht das Szenario bei der Großübung der Jugendfeuerwehr Talheim auf dem Gelände der Firma BMK Steinbruchbetriebe aus. In Zusammenarbeit mit Jugendlichen aus Lauffen, Flein, Neckarwestheim, Ilsfeld und Untergruppenbach.
Einsatzleiter Manuel Brabender aus Talheim nennt die Zahl der Aktiven: 65 Kinder und Jugendliche von zehn bis 18 Jahren sowie 15 aktive Feuerwehrleute als Maschinisten und Gruppenführer. DRK-Einsatzleiter Sven Schneider aus Unterheinriet ist mit sechs Jugend-Rot-Kreuzlern dabei.
Moderator Hinter der Absperrung verfolgen mehr als 100 Zuschauer die Großübung. Moderator Heribert Danner, stellvertretender Feuerwehrkommandant aus Talheim, sagt: \"Die Jugendlichen wollen zeigen, was sie können.\" Die Zusammenarbeit mit anderen Wehren bedeutet eine Herausforderung. Gegen 13.50 Uhr entzünden Feuerwehrleute das Holzgerippe und kleine Feuerstellen. Zehn Minuten später geht der Alarm raus.
\"Der Großbrand ist durch eine Wehr nicht zu bewältigen\", unterstreicht Heribert Danner. Um 14.03 Uhr wirbelt Staub auf, als das erste Feuerlöschfahrzeug aus Talheim am Übungsort eintrifft. Jungs und Mädchen rollen Schläuche aus, Luca (9) schließt sie an den Verteiler an. \"Das ist mein erster Einsatz\", sagt Luca. Dessen Vater mimt einen der verletzten Flugzeuginsassen.
Fast im Minutentakt treffen die anderen Löschfahrzeuge ein. \"Bisher läuft es gut\", meint der Einsatzleiter. Allerdings brennen die Holzlatten schnell runter. Während die Jugendlichen das Feuer mit Wasser aus den Tanks löschen, retten andere Verletzte. Nadja aus Auenstein spielt ein Opfer und wird auf der Trage aus der Gefahrenzone getragen. \"Ich konnte mich auf mein Team verlassen\", sagt Tobias (17) aus Talheim zufrieden. Nur \"leicht verletzt\" ist Otto Tremmel. \"Ich kann gehen\", ruft der schwergewichtige Talheimer dem Trupp zu.
Brand löschen und Menschen retten alles läuft Hand in Hand. \"Die Wasserversorgung über die Schozach funktioniert\", informiert Moderator Danner um 14.15 Uhr. Die Pumpen laufen auf Hochtouren. Volles Rohr aus allen Leitungen. Um 14.21 Uhr ist alles \"schwarz\", also gelöscht. Die Gäste applaudieren. \"Die Zusammenarbeit ist super gelaufen\", gibt Brabender als Zwischenfazit. Alle Einsatzkräfte müssen noch nach sechs vermissten Personen im Gelände suchen. Talheims Bürgermeister Rainer Gräßle ist vor Ort. Sein Urteil: \"Die Übung bestätigt die tolle Arbeit hier.\" Lob gibt es auch von Danner: \"Das habt ihr gut gemacht.\"
Erstversorgung DRK-Jugendausbilder Sven Schneider meint: \"Hier sind die Jugendlichen richtig gefordert worden.\" Verbrennungen, Risswunden und Verletzungen müssen versorgt werden. Dennis (15) aus Unterheinriet ist auch beim DRK-Zeltaufbau und den Tragebockliegen voll dabei.
Bild 1: Die Trage liegt bereit. Doch \"Opfer\" Otto Tremmel ist nur leicht verletzt.
Bild 2: Volles Rohr: Die Jugendlichen löschen das Holzlattengerüst, das einen Flugzeugrumpf nach einem Absturz darstellen soll. (Fotos: Dittmar Dirks)