Die Attraktivität der Jugendfeuerwehren ist ungebrochen: Im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Mitglieder um mehr als zwei Prozent erhöht - auf fast 257 000 Jungen und Mädchen. "Damit bleibt die Deutsche Jugendfeuerwehr (DJF) eine der am stärksten wachsenden Jugendorganisationen Deutschlands", sagt Ralf Ackermann, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV), im Vorfeld des Delegiertentages 2002 in Gifhorn (Niedersachsen) an diesem Wochenende.
Die Freiwilligen Feuerwehren tun etwas für diese Erfolgsgeschichte: Allein im Jahre 2001 gründeten sie weitere 599 Jugendgruppen. Inzwischen bieten bundesweit mehr als 17 200 Jugendfeuerwehren Teenagern von 10 bis 18 Jahren eine abwechslungsreiche Freizeitbeschäftigung, die über das helfen Lernen weit hinaus geht und auch soziales Engagement, Sport, Umweltschutz, Ferienfahrten und zahllose jugendgerechte Freizeitangebote einschließt. Ackermann: "Die Nachwuchsorganisation der Feuerwehren hat sich damit zu einem bedeutenden Träger der allgemeinen Jugendarbeit in den Kommunen entwickelt."
Die Zahl der Jugendlichen in den Feuerwehren hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdoppelt. Auch wenn die Zuwächse inzwischen, nicht zuletzt durch geburtenschwache Jahrgänge, geringer ausfallen als bisher, geht der DFV auch in diesem Jahr von einem Wachstum seiner Jugendorganisation aus.
Ackermann: "Die Jugendfeuerwehren haben eine wichtige Bedeutung, den Nachwuchs für unser Gefahrenabwehrsystem zu sichern, das in der Fläche durch das Ehrenamt getragen wird. Bei uns verbringen Jugendliche nicht nur gut betreut mit Gleichaltrigen ihre Freizeit - sie lernen auch soziale Kompetenz und Teamwork, werden zu bürgerschaftlichem Engagement motiviert und bereiten sich spielerisch sehr früh auf den späteren Einsatz im aktiven Dienst vor. Alle Kommunen mit einer Jugendfeuerwehr können sich deshalb dieser Quelle ehrenamtlichen Engagements glücklich schätzen."
Auch in gesellschaftspolitischen Fragen engagieren sich diese Jugendlichen. So hat die DJF in der jüngsten Vergangenheit eine Aufklärungskampagne gegen Rechtsextremismus durchgeführt. Auch der Delegiertentag 2001 steht unter dem Motto "Jugendfeuerwehren machen Wind gegen Gewalt". Niedersachsens Ministerpräsident Sigmar Gabriel wird auf dem Delegiertentag zum Thema "Rechtsextremismus - die Rolle der Jugendfeuerwehr" sprechen und mit Delegierten und Gästen darüber diskutieren.
Im Vorfeld des Delegiertentages wird morgen (Freitag) abend in Gifhorn ein Jugendlager eröffnet, an dem mehr als 400 Jungen und Mädchen aus allen Bundesländern teilnehmen. Die Delegiertenversammlung im Dorfgemeinschaftshaus Gamsen am Sonnabend, dem 7. September, beginnt um 13.30 Uhr. Dort werden DFV-Vizepräsident Ackermann und Hans Graulich, der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Niedersachsen, zu den Vertretern der Jugendfeuerwehren sprechen.
Am Sonntag, dem 8. September, findet im Sportzentrum Süd der Bundesentscheid für den Internationalen Wettbewerb der Jugendfeuerwehren statt. Dort wird Gerald Schäuble, der Präsident des Deutschen Feuerwehrverbandes, ab 13 Uhr die erfolgreichsten Jugendgruppen Deutschlands ehren.