Bagger statt Basketballkörbe, Löcher in der Straße - die Bauarbeiten vorm Soleo in Heilbronn sind einfach nicht rechtzeitig fertig geworden. Kurzerhand hat die Feuerwehr ihr Streetball-Turnier deshalb in die Untere Neckarstraße verlegt.
Fitness bei der Feuerwehr fängt schon in der Jugend an, die Verantwortlichen in Baden-Württemberg haben deshalb „S Move" ins Leben gerufen: Basketball auf der Straße, in kleinen Mannschaften, beide Teams spielen auf einen Korb. Und unter dem flimmert am Samstag die Straße: Die Sonne sticht, das Thermometer erreicht ungeahnte Höhen, der Schweiß fließt in Strömen.
Eigentlich ist das Turnier ohne Schiedsrichter geplant. „Fair play" wird gefordert, die Jugendlichen sollen Fouls, so sie denn geschehen, selbst ahnden. In der Praxis klappt das dann aber nicht wirklich, der Blick geht immer wieder zum Mann mit dem Stift, der vor allem die Punkte zählt - und eben auch strittige Spielsituationen klärt. Ganz ohne Oberaufsicht geht's doch nicht.
19 Mannschaften haben die Jugendfeuerwehren in der Region Heilbronn-Franken nach Heilbronn geschickt, die Sieger fahren zur Endausscheidung im Landkreis Lörrach. In der Altersgruppe der Zehn bis 14-Jährigen sind das die Teams Heilbronx 2 und Vilchband (Landkreis Main-Tauber), bei den 15- bis 17-Jährigen die Nordheimer Jungs und ebenfalls Vilchband. Das Endspiel der Älteren wird erst durch ein spannendes Freikörbewerfen entschieden, Nordheim gewinnt 4:3. Im Finale der Jüngeren Mannschaften gewinnt Heilbronn knapp mit 6:5.
Rund 19 000 Jugendliche zählen die Feuerwehren im Land, alleine im Kreis Heilbronn sind rund 1200 Jungen und Mädchen aktiv, erzählt Kreisjugendwart Knut Steibauer, der bedauert, dass kein einziges Team aus Hohenlohe oder dem Kreis Schwäbisch-Hall angereist ist. Aber es gibt für den Feuerwehrmann auch Grund zur Freude. Durch den kurzfristigen Umzug ist zwar das geplante Rahmenprogramm kleiner geworden, aber die am Lichterfest beteiligten Wirte haben ihren Teil zum Gelingen des Turniers beigetragen und die Spieler und Betreuer zu vergünstigten Preisen verpflegt.
Pendelverkehr Zum Essen wird in den Hagenbucher-Biergarten am anderen Ufer des Neckars gebeten. Aber während die Besucher des Lichterfests die Adolf-Cluß-Brücke benutzen, hat die Feuerwehr ihr ganz spezielles Fahrzeug, um über den Neckar zu kommen: ein Boot der Heilbronner Berufsfeuerwehr.
Wer nach den jeweils zehnminütigen Spielen in Vor-, Zwischen- und Hauptrunde noch nicht genug hat, kann bei mehr als 30 Grad im Schatten auch noch am Feuerwehrkran hochklettern. Wer bis zum Rettungskorb kommt, kriegt eine gesunde Belohnung: Apfel und - passend zur Kletterei - Banane.
Bild 1: Nicht nur bei einem Feuer: Die Jugendfeuerwehr weiß sich auch in heißen Spielen unterm Basketballkorb zu behaupten.Bild 2: Fitnesstest am Feuerwehrkran: Wer den Korb erreicht, erhält eine Belohnung. (Fotos: Guido Sawatzki)
Die Ergebnisse und weitere Bilder finden sich in einem separaten Artikel von Marcel Karger in der Rubrik "Jugend". (Volker Lang, KFV-Medienteam)