Eine heiße Übung durften die Mädchen und Jungen der Hardthausener Jugendwehr erleben. Das Schönste daran war: Keiner der jungen Leute wusste etwas davon. Alle waren mit Jugendwart Jochen Steeb und dem Ausbilderteam am Feuerwehrgerätehaus in Kochersteinsfeld zur Ausbildung. Plötzlich kam der Anruf, am Rand von Kochersteinsfeld brennt ein Haufen Stroh, der gelöscht werden muss. Alles aufsitzen, Blaulichter an, Martinshörner einschalten, und los ging es mit drei Fahrzeugen. Als der Konvoi mit den Jungs und Mädchen in den blau-orangen Jugendwehruniformen an der Brandstelle ankommt, ist allen längst klar: Das ist eine Übung. Trotzdem sind die Gesichter angespannt, alle geben ihr Bestes bei voller Konzentration.
Gruppenführer Marvin Stahl, seit kurzem auch Jugendsprecher, lässt antreten. Hektik darf nicht aufkommen. Die Ausbilder hörten die Befehlsausgabe mit an. Es wird nichts vergessen. Schläuche ausrollen und zusammenschließen, die Strahlrohre aufsetzen und warten bis das Kommando Wasser Marsch kommt. Marvin Rissel und Alexander Steeb hatten freiwillig die schweißtreibendste Arbeit übernommen. Mit einem langen Schürhaken reißen sie das Stroh auseinander und müssen dazu doch recht nahe an die heißen Flammen.
Klaus Herold hält solche nicht angekündigten Übungen nicht nur bei den Erwachsenen, sondern auch bei der Jugend für unbedingt wichtig und notwendig. Es müsse einfach auch einmal ohne Ernstfall sein, dass der Adrenalinspiegel ansteige und getestet werde, ob die Handgriffe auch in der Aufregung sitzen.
Man muss der Jugend auch einmal etwas Besonderes bieten. Das tun die Hardthausener Betreuer Bernd Herold, Steffen Köhnlein und Patrick Beck zusammen mit dem erst vor kurzem in sein Amt gewählten Jugendleiter Jochen Steeb mit den verschiedensten Aktivitäten. Aber ein Einsatz, zu dem man mit Blaulicht und Martinshorn fährt, der toppt alles. Dass bei so einer Übung nicht alles wie am Schnürchen klappt, ist für Jochen Steeb kein Wunder. Wenn wir alles schon perfekt könnten, wäre so eine Übung ja gar nicht mehr nötig, erklärt der erfahrene Feuerwehrmann. Demnächst steht eine Übung anderer Art an. In der Nacht zum 1. Mai wird der Maibaum bewacht, da im vergangenen Jahr Vandalen den damaligen Maibaum zerstört haben.
Bild: Die Jugend wartet. Die Schläuche sind noch nicht komplett. (Foto: Agentur Kochertal)