Junge Feuerwehrleute zeigen in interkommunaler Kooperation, was durch Teamgeist, Einsatz und Vertrauen alles möglich ist
Der Melder piepst − ein Notruf ist bei der Einsatzzentrale der Freiwilligen Feuerwehr Abstatt eingegangen. Im Eiltempo begibt sich der Nachwuchs in das Feuerwehrhaus. Jetzt heißt es: Nichts wie Umziehen, das nötige Equipment mitnehmen und rein in das Feuerwehrauto. Mit Blaulicht rückt die Jugendfeuerwehr zum „Unglücksort“ aus. Dort angekommen, gibt es von den erfahrenen Jugendbetreuern aus Abstatt letzte Instruktionen.
Szenario Zum Glück ist es nur eine Übung. Das Szenario: Rauch dringt aus einer alten Lagerhalle im Zentrum des Ortes nach draußen. Es wird angenommen, dass sich Menschen darin aufhalten. Bevor der Brand gelöscht werden kann, müssen erst einmal 150 Meter lange Schläuche zum Hydranten verlegt werden. In der Zwischenzeit ist auch die Jugendfeuerwehr aus Ilsfeld eingetroffen, die zur Überlandhilfe alarmiert wurde. Gemeinsam schließen die Jungs und Mädels die Schläuche an der Pumpe an. „Das Wasser wird von dort über den Verteiler an die richtige Stelle weitergeleitet“, erklärt Phillip Kübler, einer der Betreuer aus Abstatt.
Danach kann der Löschvorgang endlich gestartet werden. Louis (15) und Benjamin (15) sind am Verteiler für die richtige Wasserzufuhr zuständig. „So groß ist eine Übung eher selten“, meint Louis, der seit 2009 der Jugendfeuerwehr Ilsfeld angehört. Die Kollegen Lucas (13) und Marvin (13) aus Abstatt sind mit vollem Einsatz und Enthusiasmus am Werke. Am Eingang der Lagerhalle sind sie für die Koordination der Schläuche zuständig. „Wir ziehen die Schläuche rein, damit sie drin besser arbeiten können.“
Die gemeinsame Feuerwehrübung der beiden Jugendfeuerwehren kam überhaupt erst durch Kübler und den Jugendwart aus Ilsfeld, Fabian Vogt, zustande. Sie kennen sich noch aus der gemeinsamen Schulzeit. „Bei der Jugendfeuerwehr gibt es solche Kooperationen selten“, meint Vogt. Mitten im Geschehen und umgeben von Rauch sind die drei Jungs Hannes (13), Kevin (14) und Louis (15) aus Ilsfeld. „Die Großen haben Knieschoner an“, meint Louis, dem vom Hin- und Herrutschen auf dem Boden die Knie weh tun. „Ohne Taschenlampen wäre ein Weiterkommen im Gebäude unmöglich. Man muss sich auf seinen Tast- und Gehörsinn verlassen“, erklärt Jessie Schäfer, Jugendbetreuer aus Abstatt.
Zufriedenheit Doch der Übungseinsatz läuft ganz nach Plan. Alle fünf vermissten Personen konnten gefunden und gerettet werden. Nicht nur die jungen Feuerwehrleute sind vom Ablauf des Einsatzes begeistert. Auch Kübler ist zufrieden. „Für die erschwerten Bedingungen mit dem langen Wasserweg war der Einsatz ganz in Ordnung.“ Zum Abschluss müssen noch der Druckbelüfter in das Gebäude getragen werden und kleinere Ablöscharbeiten getätigt werden.
Nach dem geglückten Einsatz grillen die beiden Jugendwehren aus Abstatt und Ilsfeld gemeinsam − zur Krönung des Tages.