Eine der wichtigen Aufgaben der Kreisjugendfeuerwehr ist die Durchführung von Aus- und Fortbildungsmaßnahmen für die Jugendfeuerwehrwarte und Jugendgruppenleiter in den einzelnen Gemeindefeuerwehren des Stadt- und Landkreises. Nur wenn die Verantwortlichen für die Nachwuchsarbeit „up to date“ sind, können sie eine qualifizierte Jugendarbeit leisten und damit den späteren Feuerwehrnachwuchs für die aktiven Abteilungen sicherstellen.
Zu diesem Zweck trafen sich 31 Teilnehmer zu einem Jugendgruppenleiterlehrgang auf dem „Michaelsberg“ in Cleebronn, um ihren Informationsstand aufzufrischen und teilweise neue Themenbereiche zu erschließen, welche für ihre durchweg ehrenamtliche Arbeit mit den Jugendlichen vor Ort unerlässlich sind.
Kreisjugendfeuerwehrwart Knut Steinbauer konnte zu der zweitägigen Fortbildung unter anderem Jugendfeuerwehrwarte und -gruppenleiter aus Bad Friedrichshall, Bad Wimpfen, Brackenheim, Eppingen-Elsenz, Gemmingen-Stebbach, Güglingen, Hardthausen, Langenbrettach, Nordheim, Siegelsbach, Wüstenrot und Zaberfeld willkommen heißen.
Zum Auftakt referierte ein Vertreter des Polizeireviers Lauffen über das Thema „Gewalt bei Jugendlichen“. Besonders erschreckend zeigt sich hier eine Zunahme der Gewalttaten von und unter Jugendlichen. Hier erhielten die Lehrgangsteilnehmer wertvolle Tipps zur Prävention sowie dem richtigen Umgang mit dieser Problematik.
Die ebenfalls aus Lauffen stammende Sprecherin des Jugendforums der Deutschen Jugendfeuerwehr, Julia Schreckenhöfer, informierte die Jugendfeuerwehrwarte über die Notwendigkeit der Einrichtung von Jugendforen auch auf örtlicher Ebene, um den Mitgliedern der Jugendfeuerwehren eine entsprechende Plattform zur Wahrung und angemessenen Berücksichtigung ihrer Interessen zu ermöglichen. Dabei sollen die Jugendforen an der Basis einen wesentlichen Beitrag zur Mitbestimmung des Feuerwehrnachwuchses in allen Belangen der Jugendfeuerwehrarbeit leisten. Das „Jufo“ existiert seit April 2002. Ziel des Jugendforums ist, die Meinung der Basis wiederzugeben und auf Entscheidungen innerhalb der Jugendfeuerwehr Einfluss zu nehmen. Diese Mitbestimmung wird beispielsweise im Deutschen Jugendfeuerwehrausschuss durch die zwei Sprecher wahrgenommen, die hier Vorschläge und Änderungswünsche des „Jufo“ einbringen können.
Den Samstagmorgen läutete Bertram Karcher aus Güglingen mit dem Thema „Internet und Jugendfeuerwehr“ ein. Der Webmaster der Homepage des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn und Mitglied des Medienteams gab hierbei wertvolle Hinweise zur Gestaltung von Internetseiten für Jugendfeuerwehren. Nicht jedoch ohne auf die möglichen rechtlichen Fallstricke, die z.B. bei der Gestaltung des Impressums oder der Beachtung von Bild- und Urheberrechten zu berücksichtigen sind, hinzuweisen.
Thomas Häfele, seines Zeichens stellvertretender Landesjugendleiter der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg behandelte im Anschluss den Themenbereich „Aufsichtspflicht“ mit dem Schwerpunkt „Zeltlager“. In diesem Zusammenhang wurden die Jugendfeuerwehrwarte und Jugendgruppenleiter - auch im Hinblick auf das bevorstehende Kreiszeltlager der Kreisjugendfeuerwehr Heilbronn im kommenden Jahr - auf die rechtlichen Verpflichtungen hingewiesen, welche ihnen als Betreuer während einer solchen Veranstaltung erwachsen.
Und da für eine gute und erfolgreiche Jugendfeuerwehrarbeit auch entsprechende Finanzmittel notwendig sind, referierte der Kassenführer der Kreisjugendfeuerwehr, Philipp Krumm, über das Thema „Zuschusswesen und Kassenführung bei Jugendfeuerwehren“. Hierbei lag der Schwerpunkt darauf, die möglichen Geldquellen und Fördertöpfe zu benennen, welche für die Nachwuchsarbeit der Jugendfeuerwehren vor Ort für gemeinsame Veranstaltungen in Anspruch genommen werden können. Ergänzend dazu hatte Philipp Krumm für die Lehrgangsteilnehmer auch noch einige Tipps für die richtige und ordnungsgemäße Kassenführung parat.
Zum Abschluss informierte Kreisjugendfeuerwehrwart Knut Steinbauer über aktuelle Jugendfeuerwehrthemen aus dem Land und Kreis.
Während der beiden Tage hatten die Teilnehmer natürlich ebenfalls ausreichend Gelegenheit, sich über ihre Arbeit untereinander auszutauschen und über ihre Erfahrungen in der Jugendfeuerwehrarbeit zu berichten. „Eine Notwendigkeit im Rahmen einer solchen Veranstaltung“, wie Knut Steinbauer findet. „Nicht zuletzt, um einmal über den eigenen Tellerrand hinausblicken und einen regen Gedankenaustausch innerhalb der Jugendfeuerwehrwarte und -gruppenleiter pflegen zu können“, so der Kreisjugendfeuerwehrwart weiter.
Gespickt mit zahlreichen Informationen und Neuigkeiten konnten die 31 Teilnehmer ihre Heimreise antreten und das beim Jugendgruppenleiterlehrgang erworbene Wissen nun in ihrer täglichen Arbeit umsetzen. „Es hat allen Beteiligten an beiden Tagen außerordentlich Spaß gemacht“, weiß Knut Steinbauer. „Wir werden diese Veranstaltung auch weiterhin anbieten, damit wir unseren Verantwortlichen an der Basis das notwendige Rüstzeug für ein erfolgreiches Wirken mit auf den Weg geben können“, bekräftigte Steinbauer abschließend.
Fotos: Knut Steinbauer
Bild 1:
Der Vertreter des Polizeireviers Lauffen während seines Vortrages „Gewalt bei Jugendlichen“ zum Auftakt des Jugendgruppenleiterlehrganges
Bild 2:
Durchweg interessierte und aufmerksame Teilnehmer während des Jugendgruppenleiterlehrganges auf dem „Michaelsberg“ in Cleebronn
Bild 3:
Der stellvertretende Landesjugendleiter der Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg, Thomas Häfele, während seines Referats zum Thema „Aufsichtspflicht“ speziell bei Zeltlagern