Das sieht ganz schön hoch aus: Ecam und Dilara pressen sich ihre Nasen an den Glastoren platt und schauen gebannt auf die Drehleiter. Gerade wieder transportiert Feuerwehrmann Uwe Hirschmüller eine kleine Gruppe Kinder in luftige Höhen. Bis zu 30 Meter hoch kann das hochmoderne Einsatzfahrzeug ausgefahren werden. "Das ist bestimmt am Besten von allem",glauben die beiden Siebenjährigen. Aber es gibt noch viel mehr zu entdecken beim Kinderferienprogramm der Freiwilligen Feuerwehr Lauffen.
Interesse
53 Mädchen und Jungen zwischen sechs und 15 Jahren wuseln gestern Vormittag über das Betriebsgelände. Dazwischen sind viele Feuerwehrmänner und -frauen in voller Montur unterwegs. 23 Leute, die Zahl sagt aus, wie wichtig den Floriansjüngern dieses Angebot ist. "Das Interesse an der Feuerwehr ist vor allem bei den Jungs immer groß",weiß Schriftführer Michael Kenngott. Und vielleicht bleibt ja auch der eine oder andere bei der Jugendfeuerwehr hängen, bei der man in Lauffen ab zwölf Jahren mitmachen kann.
Die Kinder sind in verschiedene Gruppen aufgeteilt und wechseln zwischen den Stationen. Während die einen gerade im Einsatzfahrzeug durch die Stadt unterwegs sind, lernen andere, was sich im Funkraum tut. Im Landkreis gibt es nur eine Frequenz für die Feuerwehr, erfahren die Teilnehmer. "Deswegen schwätzen wir so wenig wie möglich, weil es immer nur einer im ganzen Kreis auf einmal kann",erklärt der stellvertretende Kommandant Gerhard Kraft.
Nun dürfen auch die Funkgeräte getestet werden. Was soll man da bloß reinreden? "Welches ist die nächste Station? Kommen",fragt ein Junge. Seine Partnerin antwortet: "Parcourslauf, kommen." Weil normalerweise der, der anfängt, auch wieder mit dem Gespräch aufhört, ist noch ein letztes "verstanden, Ende" zu hören.
Im Außenbereich rennen ein paar Kinder um die Wette. Mit Jacke und Helm der Jugendfeuerwehr ausgerüstet, springen sie über einen Schlauch, füllen an einer Wanne den mitgebrachten Becher mit Wasser und damit eine Kübelspritze. Wenn die voll ist, dürfen sie auf die Fallklappen zielen.
Kette ziehen
Eigentlich ist es ganz einfach, einen Feuerlöscher zu bedienen: Kette ziehen und Schlauch in die Hand nehmen. "Spritzt erst von Weitem und geht dann auf das Feuer zu",erklärt der Helfer. Wichtig ist es dabei, in die Hocke zu gehen, denn im Stehen ist es viel heißer. Fabian nimmt sich den Rat zu Herzen und widmet sich dem Löschen eines kleinen Feuers. "Ich war schon mal hier, weil man so viele tolle Sachen machen kann",erzählt der Achtjährige.
Bild: Der Besuch bei der Feuerwehr ist beliebt bei vielen Kindern. Der Tag ist spannend, dürfen sie doch auch versuchen, Flammen zu ersticken. (Foto: Stefanie Pfäffle)