Wenn man das Gelände der Feuerwehr in Unterheinriet betritt, steigt ein starker Gasgeruch in die Nase. Zischende Feuerlöscher und schwatzende Kinder bestimmen die Geräuschkulisse. Eine Gruppe Jungs und Mädchen hört gespannt den Anweisungen von Michael Weiß zu. Er ist einer der sechs Freiwilligen, die am Montag helfen.
Beim Kinderferienprogramm veranstaltet die Feuerwehr einen Schnuppertag für Kinder von sieben bis 16 Jahren. 18 Teilnehmer sind im Gerätelager neben der Bücherei in Unterheinriet dabei. Die Organisatoren haben sich ein interessantes Programm ausgedacht.
Theorie Der Morgen beginnt mit Theorie. Die Teilnehmer erfahren etwas über die Aufgaben der Feuerwehr. Dafür haben die Aktiven die Teilnehmer in drei Gruppen aufgeteilt, die nacheinander die unterschiedlichen Stationen absolvieren. An der Station im Hof lernen sie, was alles brennt und was nicht. Wie ein echter Profi zählt der elfjährige Michael die verschiedenen Brandklassen auf.
Mit unterschiedlichen Versuchen demonstriert Feuerwehrmann Michael Weiß, wodurch ein Feuer ausgelöst werden kann. Mithilfe eines Gasstrahlers entzündet er eine Flamme, die die Kleinen mit einem Feuerlöscher löschen müssen. Viele sind verblüfft, dass das Kleinlöschgerät nach 40 Sekunden schon leer ist.
Im Inneren des Gebäudes haben sich die Veranstalter etwas Besonderes einfallen lassen. Mit einem Spielzeughaus simulieren sie einen Brand in einem Haus und wie sich der Rauch darin ausbreitet.
Jugendfeuerwehrwart Michael Ziegler entzündet ein Teelicht und stellt es in eines der Kämmerchen, das eine Küche darstellt. In kurzer Zeit breitet sich der Qualm im geschlossenen Zimmer aus. „Sollte man die Türe öffnen?“, fragt ein kleiner Junge. „Die Türen müssen immer geschlossen bleiben, damit der Rauch sich nicht im ganzen Haus verteilt“, antwortet der erfahrene Betreuer.
Die Jungen und Mädchen lernen viel dazu. Das verraten ihre neugierigen Blicke. Linda (10) erzählt, dass sie nicht wusste, dass Schaumstoff brennt. Auch Sam (10) stutzt, warum sich eine dicke Holzplatte nicht entzündet. „Bei Holz denkt man doch immer, dass es gleich brennt“, stellt er überrascht fest.
Auf der anderen Seite des Hauses simulieren die Betreuer mit den Kindern einen Notruf. „Die sechs W-Fragen sind unerlässlich“, erklärt Michael Ziegler. Um Punkt 12 Uhr werfen die Einsatzkräfte den Grill an für das gemeinsame Mittagessen.
Praxis Nach dem Grillen folgt der praktische Teil des Tages. Die Kinder dürfen in die Rolle eines Feuerwehrmanns im Dienst schlüpfen. Mit dem Einsatzwagen fährt die ganze Gruppe zur Hohenriethalle und spielt einen Löscheinsatz nach. Sam schwärmt schon im Vorfeld: „Darauf freu’ ich mich am meisten.“