Das ist der Traum eines jeden Jugendfeuerwehrangehörigen: Einmal so richtig bei einer Einsatzübung mitzumachen - wie die "Großen". Und damit sich der Jugendfeuerwehralltag auch einmal vom alltäglichen Ausbildungs- und Übungsgeschehen ein klein wenig abhebt, hatten sich der stellvertretende Landesjugendfeuerwehrwart Markus Hees zusammen mit Jugendfeuerwehrwart Harald Last sowie den beiden Betreuern Ralf und Klaus Schneider etwas ganz besonderes einfallen lassen: Eine nächtliche Einsatzübung an einem verlassenen bzw. zum Abbruch vorgesehenen Gebäude in Bad Rappenau.
Von Ralf Schneider war das "Brandobjekt" professionell vorbereitet worden: Im Dachgeschoss wurde ein Raum mit einem Nebelgerät ordentlich verraucht. Außderdem waren insgesamt drei Personen im Haus "versteckt" und mussten aus dem Wohnhaus gerettet werden.
Nach einer regulären "Alarmierung" der Feuerwehr rückte die Jugendfeuerwehr mit insgesamt drei Fahrzeugen an, um dem imaginären Feuer zu Leibe zu rücken. Nach der Erkundung, Einteilung der Kräfte und Ausgabe der Einsatzbefehle an die einzelnen Trupps ging dann alles wie am Schnürchen: Die Einsatzstelle wurde abgesichert. Flugs wurden Schläuche ausgerollt, ein Verteiler gesetzt, der Angriffstrupp sowie sein Rettungstrupp rüsteten sich mit Übungs-Atemschutzgeräten aus und begaben sich zur Personensuche in das verqualmte Gebäude. Natürlich legten die Jugendlichen dabei zwar die Atemschutzmasken an. Die Pressluftatmer waren jedoch nicht mit den sonst üblichen Atemluftflaschen bestückt, da ein Real- oder Übungseinsatz von Jugendfeuerwehrangehörigen unter Atemschutz aus rechtlichen und versicherungstechnischen Gründen nicht zugelassen ist. Insofern mussten sich die Jugendlichen mit dieser "Hilfskonstruktion" begnügen, die ihnen aber nicht minder Spaß bereitete.
Schnell war die erste Person im Treppenraum gefunden und mittels Krankentrage in das Freie gebracht. Im Wechsel - damit jeder der Übungsteilnehmer in den "Genuss" der Übungslage kam - gingen die Trupps unter "Atemschutz" in das Gebäude vor und "retteten" nach und nach insgesamt drei Personen aus der "Flammenhölle". Alle drei wurden sie fiktiv an den Rettungsdienst zu notfallmedizinischen Erstversorgung übergeben.
Schlussendlich wurde dann noch ein "massiver Löschangriff" in das Gebäude vorgetragen, um dem Feuer zu Leibe zu rücken und entsprechend Paroli zu bieten. Danach war für den Feuerwehrnachwuchs der Übungseinsatz beendet. Abschließend erhielten die Mädchen und Jungs von ihren Ausbildern noch einige wertvolle Tipps zum richtigen Vorgehen in ein brennendes Gebäude und zur Durchführung einer effektiven Personensuche. Alles in allem haben die Jugendfeuerwehrangehörigen bei diesem ?Einsatz? unter Beweis gestellt, dass sie schon jetzt die Grundzüge des Feuerwehrhandwerks erlernt haben und im Rahmen einer Übung wirkungsvoll einsetzen können.
Die Jugendfeuerwehrwarte waren vom Ablauf der Übung und von dem an den Tag gelegten Engagement der Jugendfeuerwehrangehörigen positiv überrascht und mussten ihren Schützlingen versprechen, so einen "Event" bei Gelegenheit wieder einmal durchzuführen.