Kreisfeuerwehrverband Heilbronn

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"Die Reise mit der Drogeneisenbahn" - Veranstaltung zur Suchtprävention und Drogenaufklärung bei der Jugendfeuerwehr Wüstenrot

Wüstenrotvon Andreas Rudlof

Man betritt einen völlig abgedunkelten Raum, Neonleuchtstäbe verbreiten ein spezielles „Feeling“. Eigentlich könnte man meinen, man betritt eine Disco: aber weit gefehlt. Bei dem Projekt handelt es sich um „die Reise mit der Drogeneisenbahn“, eine Veranstaltung, die Jugendfeuerwehrwart Bernhard Brückner für seine Jugendlichen und die Jugendlichen der örtlichen DRK-Jugend im Schulungsraum des neuen Feuerwehrhauses in Wüstenrot-Weihenbronn organisiert hatte.

Referent Dirk Schulze, im Hauptberuf Polizeibeamter, hat diese Privatinitiative ins Leben gerufen. „Persönliche Betroffenheit als Angehöriger, Erlebnisse im persönlichen Lebensumfeld sowie Erfahrungen und Erinnerungen an und aus rund 18 Jahren Polizeistreifendienst“, wie Schulze in seiner Projektbeschreibung selbst erklärt, waren die Motivationsgrundlage für sein privat initiiertes Informations- und Aufklärungsprojekt. Dabei stellt „die Reise mit der Drogeneisenbahn“ eine an der Lebenswelt orientierte, multimedial unterstützte Erlebnisveranstaltung zu den Themen „Suchtprävention“ und „Drogenaufklärung“ dar. Im März 2002 fand die „Jungfernfahrt“ des Projekts statt und findet seither reges Interesse bei verschiedenen Institutionen wie Schulen oder - wie in Wüstenrot - der Jugendfeuerwehr.

Dabei versteht sich die Initiative als Angebot, vor allem Jugendliche im Alter zwischen 13 und 15 Jahren gemeinsam mit ihren Eltern, Lehrern oder Jugendbetreuern anzusprechen. Die ?Reise? orientiert sich vornehmlich an der Lebenswelt Jugendlicher, verbunden mit der Sichtweise von Erwachsenen, sodass auch Generationskonflikte in der Thematik präsent und transparent dargestellt werden.

Insbesondere das „Wie“ - also wie Sucht im Körper wirkt, wie sie funktioniert und was mit den Menschen anstellt steht im Mittelpunkt des von Dirk Schulze didaktisch aufbereiteten Erklärungsmodells. Neugierbefriedigung, Toleranzentwicklung bis hin zum Kontrollverlust oder ein späterer Rückfall nach einer Therapie spricht die Jugendlichen wirkungsvoll an und erzielt über den „Gänsehauteffekt“ ein besonderes Bewusstsein bei den jungen Zuhörern.

Die „Reisegruppe“ wartet zu Beginn der Veranstaltung im „Hauptbahnhof“ auf den Zug und sieht dabei einzelnen Themenbahnhöfe vom Info-Bahnhof, dem Bio-Bahnhof, Drogen- und Stressbahnhof, Fundbüro bis hin zum Bahnhof Endstation auf der Leinwand angezeigt und stellt am Anfang die einzelnen Themenbereiche übersichtlich dar.

Anschaulich erläuterte Dirk Schulze den Jugendlichen im Rollenspiel „der Suchtgeist, der in mir wohnt“ wie dieser nach und nach Körper, Geist und Seele beherrscht. Zunächst belustigt, dann jedoch mit Schaudern, erlebte die „Reisegruppe“ den ebenfalls vorgespielten „Ameisenmann“, der sich aufgrund Drogenmissbrauchs regelrecht ins „Nirwana“ verabschiedet hat und dann auch bei Dirk Schulze Erinnerungen an einen realen Polizeieinsatz wieder aufleben lässt.

Besonders wichtig ist die Erkenntnis, dass eine Gesellschaft aus allen Generationen zusammen besteht und Missbrauch alle - jung wie alt - angeht.

Reges Interesse und aktive Mitarbeit der anwesenden Jugendfeuerwehr- und Jugendrotkreuz-Angehörigen zeigte, dass die sensible Thematik für die Jugendlichen optimal aufbereitet war und verstanden wurde.

Abgerundet wurde die Präsentation von Dirk Schulze durch eine begleitende Ausstellung von rund 120 Gegenständen wie selbst gebaute Wasserpfeifen, Waagen oder Attrappen von Joints - stets jedoch mit dem Hinweis auf gesundheitliche Schäden oder versteckte Suchtgefahren, sodass spätestens hier die Einsicht aufkam, dass man von Drogen besser die Finger lässt.

Fotos: Andreas Rudlof

Bild 1:
Mit Herzblut voll bei der Sache: Dirk Schulze während seiner Präsentation „der Suchtgeist, der in mir wohnt“.

Bild 2:
Interessiert und wissensdurstig verfolgten die Angehörigen der Jugendfeuerwehr Wüstenrot und der DRK-Jugend den Vortrag von Dirk Schulze.

Bild 3:
Die begleitende Ausstellung machte auch auf so genannte „Alcopops“ aufmerksam, für die viel Werbung betrieben wird und von denen versteckte Suchtgefahren ausgehen.

Bild 4:
In der Ausstellung waren auch selbst gebaute Wasserpfeifen, Waagen oder Attrappen von Joints - stets jedoch mit dem Hinweis auf gesundheitliche Schäden oder versteckte Suchtgefahren - zu sehen.

Bild 5:
Als kleines „Dankeschön“ für die eindrucksvolle Präsentation und den Bemühungen von Dirk Schulze (links) das schwierige Thema jugendgerecht darzustellen überreichte ihm Jugendfeuerwehrwart Bernhard Brückner (rechts) zum Abschluss einen Geschenkkorb.