Man sieht die Hand vor Augen nicht, so dicht ist der Nebel in dem kleinen Raum. Die Kinder kauern auf dem Boden, wo zumindest ihre Silhouetten vage zu erkennen sind. \"Das ist jetzt weißer Diskonebel\", erklärt Dominik Frank, Jugendleiter der Feuerwehr Leingarten. \"Wenn es aber brennt, ist der Rauch dunkel und schwarz, dann sieht man noch weniger.\"
Simulation
Insgesamt 16 Kinder schnupperten beim Kinderferienprogramm bei der örtlichen Feuerwehr rein im wahrsten Sinne. \"Hier stinkts\", sagt ein Junge. Zu sehen ist er nicht. \"Wenn ihr in einem verrauchten Zimmer seit, geht runter auf den Boden. Dort seht ihr mehr und bekommt besser Luft\", erklärt Frank weiter. Dann hört man, wie sich die Tür öffnet und ein schweres Atmen durch den Raum dringt. \"Klingt wie Darth Vader\", hört man eine Jungenstimme. Dabei ist es nur ein Feuerwehrmann mit Atemschutzmaske. \"Wenn ihr das Geräusch hört, dann schreit ihr noch lauter\", sagt Frank. Nach dieser Feuersimulation führt Feuerwehrmann Manuel Thomanek die Gruppe durch das Feuerwehrgerätehaus, zeigt ihnen den Übungs- und den Funkraum. \"Mit dem Vier-Meter-Funk können wir im ganzen Landkreis kommunizieren\", erklärt er. Natürlich dürfen die Kinder auch einen ausgiebigen Blick in das große Feuerwehrauto werfen, das vor der Halle geparkt ist.
Warum sind Feuerwehrmänner eigentlich so beliebt? \"Weil sie Leben retten\", findet der zwölfjährige Martin Sommerfeld. \"Und weil sie mit Wasser spritzen\", fügt ein anderer Programmteilnehmer mit einem Lachen hinzu.
Pitschnass
Wasser ist ein gutes Stichwort. Das spielt gleich eine große Rolle. Auf dem Festplatz unweit des Feuerwehrgerätehauses sind zwei Autos geparkt und ein Parcour aufgebaut. Kurz darauf hat die 14-jährige Imogen ein Feuerwehrschlauch in der Hand und spritzt andere ab. \"Das gibt Rache\", ruft die zehnjährige Lara, die bereits pitschnass ist. Währenddessen bestreiten zwei Teams einen Wettkampf. Feuerwehrmann Florian Schmidt erklärt die Regeln: Mit einem mit Wasser gefüllten Eimer müssen sie den Parcour durchlaufen und das Wasser in bereitstehende Kübelspritzen füllen. Ist die voll genug, soll der Tennisball, der auf der Spitze einer Pylone tront, abgespritzt werden. \"Dafür müsst ihr feste pumpen\", erklärt Schmidt und zeigt dann den Eimer, ein zusammenfaltbares Stoffgefäß. \"Das ist ja kein Eimer, das ist eine Laterne\", ruft Martin.
Dann gibt Schmidt das Startsignal. \"Auf die Plätze, fertig, los!\" Wenig später sind auch die Wettläufer von oben bis unten nass. Nicht vom Schweiß, sondern von der Sprenkelanlage, durch die Schmidt sie beim Parcour jagt. Die Quittung folgt prompt: Angestachelt von Feuerwehrkollege Thormanek kriegt auch Schmidt von den Kindern eine gehörige Ladung Wasser verpasst.
Bild: Bei den Wasserspielen blieb kein Teilnehmer trocken. (Foto: Renée Ricarda Billau)