Zahlreiche Zuschauer zog wieder das Lindenblütenfest der Gochsener Feuerwehr auf den Festplatz unter der Linde. Neben einer großen Ausstellung von alten Feuerwehrfahrzeugen zeigte die Hardthausener Jugendwehr zum ersten Mal, dass sie nicht nur löschen, sondern auch technische Hilfe leisten kann.
Technische Hilfe leisten, das hört sich für den Laien an, als hätte die Hardthausener Jugendwehr ADAC gespielt. Doch wer das zu Beginn der Schauübung der Jugend gedacht hatte, wurde angenehm überrascht. Jugendwart Bernd Herold und sein Team hatten ein altes Auto besorgt und mit diesem einen Unfall simuliert. Eine bewusstlose Person saß im Fahrzeug. Die Jugendwehr brauste mit Blaulicht und Martinshorn an die Unfallstelle.
Gruppenführer Ingo Broselge, selbst noch keine 18 Jahre alt, führte ein klares Kommando. Der Angriffstrupp ging mit der Brechstange zum Unfallfahrzeug. Andere des jungen Teams sicherten die Unfallstelle ab. Der Wassertrupp bereitete alles vor, sodass sofort gelöscht werden könnte, falls das Unfallauto zu brennen beginnen sollte.
Sogar die Lichtmasten wurden aufgebaut, um den Zuschauern zu zeigen, dass auch das schon im Ausbildungsproramm der Jugend steht.
Bald war der Verletzte geborgen und in eine stabile Seitenlage gebracht, dann durfte der Wassertrupp das Autowrack noch einschäumen. Bernd Herold: „Es wird immer wichtiger, dass die Wehrleute nicht nur löschen können, sondern in der technischen Hilfeleistung fit sind.“ Die Jugend wird deshalb schon entsprechend geschult.
Ria Bauer freute sich mit den Wehrleuten der Gochsener Abteilung: „Habt ihr einen Vertrag mit Petrus, dass ihr immer so schönes Wetter habt?“ Für Abteilungskommandant Thomas Engler sind das schöne Wetter und die große Zahl der Besucher der Lohn für viel Arbeit. Diese Arbeit kann Engler allerdings auf viele Schultern verteilen: „Ich bin stolz und froh, dass es in Gochsen einen solch großen Zusammenhalt gibt. Alle helfen mit. Junge, Alte und auch unsere Frauen stehen uns zur Seite.“
Mit „uns“ meint Thomas Engler Alfred Dörfle, der als Richtmeister für den Auf- und Abbau zuständig ist, den als Festwirt verantwortlichen Martin Wolf und sich selbst. Richtig Spaß machte es dem Wehrchef, dass die in Gochsen wohnhaften Mitglieder der Jugendwehr kräftig mit anpackten.
Zuspruch fanden die rund zehn ausgestellten Feuerwehrfahrzeuge des Neuenstadter Vereins. An ihnen konnten die Gäste die rasante technische Entwicklung feststellen.
Foto:Sogar mit Schaum durften die Mitglieder der Hardthausener Jugendfeuerwehr bei der Schauübung hantieren: In der Realität könnte so ein Unfallwagen ja Feuer fangen. (Fotos: Agentur Kochertal)