Kinder und Jugendliche - und damit den Nachwuchs im Visier hatte der Schnuppertag der Abteilungsfeuerwehr Heinsheim am Samstag.
Stephan Kluge ist Bad Rappenaus jüngster Abteilungskommandant und er wünscht sich, dass sich das auch in einer Verjüngung der Abteilungswehr und auch der Feuerwehrkapelle niederschlägt. „Wir möchten gerade den Nachwuchs für das Feuerwehrwesen begeistern und ihm die Inhalte und die Wichtigkeit unserer Einrichtung vermitteln“, betonte Stephan Kluge. Die Kinder sollten dabei erfahren, dass Feuerwehr nicht nur Feuerwehrautos besteht, die mit Tatü durch die Gegend fahren, sondern dass Dienst in der Feuerwehr neben dem Ernst bei Einsätzen auch Spaß und Freude bringt. Kluge nannte Ausflüge, Zeltlager oder das Erlernen von Tätigkeiten, die auch im Alltag nützen.
Stephan Kluge möchte mit seiner Abteilungswehr einem Trend entgegen wirken: Er bemerkte nämlich ein Nachlassen bei der Bereitschaft am Dienst für andere Menschen. „Das ist sehr schade, denn viele Menschen denken gar nicht daran, dass sie im nächsten Augenblick selbst auf diese Hilfe angewiesen sein könnten.“ Gerade in einem auf etwaige Einsätze bezogen topografisch ungünstig liegenden Dorf wie Heinsheim sei es wichtig, am Ort eine einsatzfähige Wehr zu haben, meinte Kluge.
Etwas enttäuscht waren sie schon, die aktiven Wehrleute, die am Samstag Dienst verrichteten. Denn der Zulauf an erwachsenen Heinsheimern hilt sich sehr in Grenzen. Dabei bekam der Nachwuchs etliches geboten. Als einzige Abteilung der Bad Rappenauer Gesamtwehr haben die Heinsheimer ein stabiles Alu-Mehrzweckboot in ihrem Gerätesortiment. Hochwasser am Neckar bedeutet für die wackeren Heinsheimer stets auch erhöhte Alarmbereitschaft, denn der Fluss hat schon oft seine Tücken gezeigt. Die Kinder beschlagnahmten das Boot, dem diese Nutzungsart natürlich nichts anhaben konnte.
Im Übungsraum des Gerätehauses hatten junge Musikerinnen und Musiker der Feuerwehrkapelle Instrumente bereitgestellt, mit denen die Kinder ausprobieren konnten, ob eins dabei ist, das ihnen eventuell zusagt. Der vierjährige Ugo etwa setzte sich ans Schlagzeug und ließ spontan sein rhythmisches Talent erkennen. Man merkte ihm die Freude so richtig an. Aber auch dem großen Tenorhorn entlockte er einige Töne. „Der Ugo hat's einfach drauf“, meinte Stephan Kluge anerkennend, der selber aktiv in der Kapelle musiziert. Die elfjährige Katrin dagegen ist bereits seit einem Jahr bei der Jugendabteilung aktiv und hat mächtig Spaß dabei. Platschnass gespritzt wurden einige Kinder, als sie der Strahl aus dem Löschrohr traf. Bei den Sommertemperaturen war das natürlich kein Problem.
Foto: Die Kinder hatten beim Schnuppertag der Abteilungsfeuerwehr Heinsheim ihren Spaß. Das stabile Alu-Motorboot der Wehr gefiel ihnen besonders gut. (Foto: Rudolf Landauer)