Innenminister Dr. Thomas Schäuble dankt Mitgliedern und Ausbildern für ihren Einsatz zum Wohl der Allgemeinheit
„Die Förderung der Jugendfeuerwehr in Baden-Württemberg ist und bleibt für die Landesregierung ein wichtiges Anliegen“, betonte Innenminister Dr. Thomas Schäuble am Samstag, 27. September 2003, bei der Delegiertenversammlung der Jugendfeuerwehr in Gaggenau-Michelbach. Zugleich lobte er die Angehörigen der Jugendfeuerwehren für ihren Einsatz zum Wohl der Allgemeinheit. „Die Feuerwehren leisten für unsere Bürger unschätzbare Dienste und sind damit ein Beispiel für ein funktionierendes Ehrenamt in unserer Gesellschaft“, so Schäuble weiter.
Dabei sei das Ziel der Jugendfeuerwehren nicht nur, ausreichend Nachwuchs für die Freiwillige Feuerwehr zu gewinnen. Die Mitgliedschaft vermittle den Jugendlichen außerdem auch soziale Kompetenz, Verantwortungsbewusstsein und Demokratieverständnis. Gerade in der schwierigen Entwicklungsphase an der Schwelle zum Erwachsensein gebe das Gruppenerlebnis den Jugendlichen Halt und Orientierung. Gut sei, dass Spiel, Spaß und Abenteuer bei den Jugendfeuerwehren nicht zu kurz kämen. Nicht nur bei Schulungen und Übungen, sondern auch bei Freizeiten, Ausflügen und Leistungswettbewerben sei sportliche Fitness gefordert und das Gruppengefühl werde gestärkt. „Die Bedeutung unserer Jugendfeuerwehren kann nicht hoch genug eingeschätzt werden“, so Schäuble weiter. „Alle, die sich dort engagieren, verdienen unseren Dank und unsere Anerkennung - die Jugendlichen, die Ausbilder und die erfahrenen Feuerwehrleute.“
Wie wichtig die Jugendfeuerwehren der Landesregierung seien, könne man auch an der vielfältigen Förderung erkennen. „Unser erklärtes Ziel ist es, dass in naher Zukunft jede Gemeindefeuerwehr auch eine Jugendfeuerwehr hat“, erläuterte Schäuble dazu. Das Innenministerium habe daher gemeinsam mit der Landesstiftung eine Initiative zur Gründung weiterer Jugendfeuerwehren gestartet. Die Landesstiftung habe hierfür einen Beitrag von 500.000 Euro zur Verfügung gestellt. Jede Gemeinde, die bis zum 31. Dezember 2005 eine neue Jugendfeuerwehr gründe, erhalte eine „Starthilfe“ von 3.500 Euro. Obwohl diese Förderung erst im zweiten Quartal 2003 bekannt geworden sei, hätten schon jetzt 24 Gemeinden einen Förderantrag gestellt. Im Haushaltsplan 2002/2003 sei außerdem der Förderbeitrag des Landes an den Landesfeuerwehrverband, der an die Jugendfeuerwehr gebunden ist, mit 39.400 Euro festgeschrieben. Auch im Haushaltsentwurf 2004 sei die gleiche Summe vorgesehen. Zusätzlich habe das Land im Jahr 2002 im Rahmen des Sonderförderprogramms Jugendfeuerwehr für die Beschaffung von Bekleidung und Ausrüstung 973.000 Euro bereitgestellt. Dazu seien noch mal 108.000 Euro für sonstige Beschaffungen wie beispielsweise Zelte oder Wettkampfkoffer gekommen. „Dass wir die Arbeit der Jugendfeuerwehr letztes Jahr mit insgesamt rund 1,1 Millionen Euro gefördert haben, zeigt, dass wir uns der Bedeutung der Jugendfeuerwehr sehr wohl bewusst sind“, sagte Schäuble.
„Schnelle und wirksame Hilfe im Ernstfall kann nur durch eine gute Ausbildung sichergestellt werden“, betonte der Innenminister. Schon allein die Vielfalt der möglichen Einsätze - vom Brand über Verkehrsunfälle bis hin zum Einsatz von Tauchern - beweise, wie wichtig die Ausbildung sei. Vor dem Hintergrund steigender Mitgliederzahlen bei der Jugendfeuerwehr haben das Innenministerium, die Landesfeuerwehrschule und Vertreter der Jugendfeuerwehren eine Neukonzeption der Ausbildung entworfen, die in die geplante Verwaltungsvorschrift Feuerwehrausbildung aufgenommen werde. Wichtige Eckpunkte dabei seien die Erhöhung der bereitgestellten Gelder von 46.000 auf 96.000 Euro und die Erhöhung der jährlichen Ausbildungskapazitäten von 400 auf 750 Feuerwehrangehörige. Die Landesfeuerwehrschule führe zudem Lehrgänge für Ausbilder und die Führungsfunktionen der Jugendfeuerwehr durch.
„Die Jugendfeuerwehr Baden-Württemberg ist eine dynamische Vereinigung. Und wie es sich für eine Jugendorganisation gehört, ist sie ständig in Bewegung.“ Mit diesen Worten wies Innenminister Dr. Thomas Schäuble auf die bevorstehenden Wechsel an der Spitze der Jugendfeuerwehr hin. Sowohl der bisherige Landesjugendfeuerwehrwart Roland Groß als auch seine Stellvertreter, Oliver Marzian und Markus Hees, würden nicht mehr zur Wiederwahl antreten. Schäuble dankte ihnen für Ihre Verdienste um die Jugendfeuerwehr in Baden-Württemberg. Den neu zu wählenden Vertretern wünschte er viel Glück und Erfolg für ihr neues Amt.
Die Jugendfeuerwehren wurden gegründet, um ausreichend Nachwuchs für den aktiven Dienst in den Freiwilligen Feuerwehren zu gewinnen. Dies ist auch heute noch ein wichtiges Ziel der Jugendfeuerwehren. Angesichts der demographischen Entwicklung und der rückläufigen Zahl von freiwilligen Feuerwehrleuten erfüllen sie damit eine wichtige Aufgabe für unser Gemeinwesen.
1973, im Jahr der Gründung der Jugendfeuerwehr in Baden-Württemberg waren zunächst 3.000 Mitglieder in 281 Gruppen organisiert. Im Jahr 2002 waren es schon rund 28.000 Jugendliche in 900 Jugendfeuerwehren. 13 Prozent der Mitglieder sind Mädchen.
Quelle: Innenministerium