Nach einer dreijährigen Pause wollten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr Schwaigern wieder einmal erleben, wie eine 24 Stunden Schicht bei der Berufsfeuerwehr aussieht.
Schichtbeginn war am Freitag Abend um 18 Uhr, und wie bei der Berufsfeuerwehr üblich wurde zunächst die Einteilung auf die einzelnen Fahrzeuge vorgenommen sowie die Regulaarien für die Schicht besprochen. Danach gingen die Jugendlichen zu den Fahrzeugen, auf denen sie eingeteilt waren und überprüften die Ausrüstung auf Vollständigkeit und Funktionsfähigkeit.
Man war gerade so recht fertig, da kam auch schon der erste Alarm. Die Brandmeldeanlage bei der Fa. Söhner Kunststofftechnik hatte ausgelöst. Mit zwei Löschfahrzeugen ging es Richtung Industriegebiet. Beim überprüfen der Brandmeldeanlage stellte sich heraus, dass es sich um einen Fehlalarm handelte. Man nutzte aber die Gelegenheit und ließ sich von einem Mitarbeiter der Fa. Söhner, der auch Mitglied der Feuerwehr Schwaigern ist, die Funktion der Brandmeldeanlage erklären.
Kaum auf der Wache blieb nur wenig Zeit zum Verschnaufen bis der nächste Alarm einlief. Es ging zu einem Scheunenbrand im Gebiet beim Wasserturm. Schon von weitem waren die Flammen in der Dämmerung zu sehen. Die Besatzung des Tanklöschfahrzeugs begann sofort mit dem Löscheinsatz, während die Besatzung des Löschfahrzeugs die Menschenrettung übernahm. Der Landwirt und ein Helfer wurden noch in dem Gebäude vermisst. Beide wurden aber von den Suchtrupps schnell gefunden und in Sicherheit gebraucht. Parallel wurde mit dem Schlauchwagen eine Leitung zum nächsten, etwa 300 Meter entfernten Hydranten gelegt. Jetzt konnte auch das Feuer innerhalb kurzer Zeit gelöscht werden.
Die restliche Glut des Feuers wurde genutzt, um Würste für ein zünftiges Vesper zu grillen. Danach ging es gestärkt zurück zur Wache. Schließlich mussten die Fahrzeuge wieder einsatzfähig gemacht werden.
Am anderen Morgen gegen 5 Uhr war's mit der Nachruhe vorbei. Aus dem Industriegebiet wurde ein Gefahrgutunfall gemeldet. Zum Glück stellte sich heraus, dass es sich bei dem „Gefahrstoff" um flüssige Seife handelte. Somit konnte sich die Tätigkeit darauf beschränken, die Fahrbahn mit viel Wasser zu reinigen.
Noch vor dem Frühstück kam der nächste Einsatz. Ein Dachstockbrand im Stadtteil Niederhofen musste gelöscht werden. Routiniert wurde auch diese Aufgabe gelöst. Während die Jugendlichen noch mit Löscharbeiten beschäftig waren, hatten die Betreuer das Frühstück kurzerhand ins Niederhofener Feuerwehrmagazin verlegt. So konnte man sich direkt nach Beendigung der Löscharbeiten stärken.
Zurück auf der Wache in Schwaigern blieb nur wenig Zeit, bis man zu einem Verkehrsunfall auf der Zufahrstraße zu den Römerhöfen gerufen wurde. Ein PKW war von der Fahrbahn abgekommen und in einen Graben gestürzt. Die Insassen waren eingeklemmt und mussten mit Hilfe von Rettungsschere und Spreizer befreit werden.
Die Mittagspause verlief dann ohne irgendeine Störung. Erst kurz nach 14 Uhr musste man noch einmal ausrücken. Jugendliche waren auf das Dach der Leintalschule geklettert und kamen nicht mehr herunter. Schnell waren eine Schiebe- und eine Steckleiter aufgebaut, über die Kletterer wieder auf sicheren Boden gebracht wurden.
Der Rest der Schicht verlief Einsatzfrei, so dass die Zeit Betriebssport und eine Stunde praktische Ausbildung genutzt werden konnten. Das gemeinsame Abendessen rundete die 24 Stunden Schicht ab, bevor um 18 Uhr die Einsatzbereitschaft wieder an die Kameradinnen und Kameraden der aktiven Abteilung übergeben wurde.
Das Betreuerteam um Jugendfeuerwehrwart Gunther Lang und den Cheforganisator Michael Wagenplast zog ein positives Resümee. Auch wenn das launige Wetter mit ständigen Regengüssen immer wieder zu Änderungen des geplanten Programms zwang.