Stadt. Land. Jugend. – Ganz so leicht organisiert, wie der zum Motto inspirierende Spieleklassiker „Stadt-Land-Fluss“, war das Heilbronner Kreisjugendfeuerwehr-Zeltlager nicht. Vier Tage - ab Pfingstsonntag - war Programm auf dem Heilbronner Gaffenberg. Schon am Freitag begann der Kreisjugendausschuss mit dem Aufbau, welchen die 130 Jugendlichen und 50 Betreuer am Sonntagmorgen beendeten. Insgesamt neun Feuerwehren waren vor Ort. Die meisten Teilnehmer stellte der Stadtkreis Heilbronn, aus Lauffen waren 15 Jugendliche mit dabei.
Auch wenn der Parkplatz vor dem Gaffenberg voller Feuerwehrfahrzeuge war, stand die Technik während des Zeltlagers nur am Rande im Fokus, denn im Zentrum standen Spaß, Kontakte und Kennenlernen – innerhalb der Feuerwehr, aber vor allem auch zwischen den Feuerwehren. Was ist da ein besserer Anfang, als eine alte Zeltlagertradition? Nach dem Gestalten eines Feuerwehr-eigenen Wappens, wurden die Teilnehmer gemischt und aus 16 Einzelteilen eine gemeinsame Zeltlagerfahne gestaltet. Noch ausgeschlafen von zuhause konnte der Abend dann länger werden, das abendliche Grillen musste deshalb erst durch eine kleine Wanderung zum Schweinsbergturm verdient werden. Serviert mit dem großartigen Ausblick über den südlichen Landkreis Heilbronn schmeckte die Grillwurst doppelt so gut.
Und bis die letzte Wurst gegessen war, wurde die schlichte Wanderung, zur Nachtwanderung. Mit einem langen Fackelzug zogen die Teilnehmer jetzt der Nachtruhe zu. Erholt in den nächsten Tag zu starten war auch nötig. Für die 14km lange Waldrallye vom Gaffenberg bis zur Waldheide am folgenden Montag war jede Energie wichtig. Erneut in gemischten Gruppen mussten die Jugendlichen 20 kniffelige und sportliche Aufgaben lösen und Punkte sammeln, um am Abend die goldene Medaille und die meisten Süßigkeiten zu ergattern.
Der größte Gegner waren dann aber doch nicht die Stationen von Schlauchkegeln, Gewürze erriechen, Wasser sammeln oder Gegenstände merken, und auch nicht die anderen Gruppen, sondern schlicht und ergreifend die Hitze. Als die Jugendlichen pünktlich zur Preisverleihung wieder auf dem Gaffenberg waren, blickten Heilbronns Oberbürgermeister Harry Mergel und Kreisfeuerwehrverbandsvorsitzender Reinhold Gall bei ihren Grußworten in sichtlich erschöpfte Gesichter. Die verflogen aber schnell, zuerst bei drei Teams mit den besten Ergebnissen, aber auch ganz schnell beim Rest, denn auch hier gab es natürlich eine kleine Belohnung. Mit zwei Folgen der WDR-Feuerwehr-Doku Feuer&Flamme war ein ruhiger Filmeabend dann gerade das Richtige. Und bereits währenddessen war der ein oder andere im Bett. Nach dem anstrengenden Tag wurde es schnell still – bis zum nächsten Morgen.
Nach Wünschen der Jugendlichen zugeteilt, durften alle Teilnehmer am nächsten Morgen aufbrechen, um die Firmen Schweickert in Lehrensteinsfeld, Unilever in Heilbronn oder die anderen Blaulichtorganisationen THW und Polizeihundestaffel, sowie die Hauptfeuerwache Heilbronn, die Fachgruppe Vegetationsbrandbekämpfung der Feuerwehr Ellhofen oder die Werkfeuerwehr Audi zu besichtigen. Da die Besichtigungen nicht ganz so anstrengend war, wie der Vortag, konnte der Abend mit einer Party auch mal länger werden. Die verlagerte sich dann zu einem lockeren Beisammensein ans Lagerfeuer bis in den frühen Morgen.
Trotzdem waren auf dem Abschlussfoto am nächsten morgen keine roten Augen zu sehen. Der Schlaf hat für den Abbau am Mittwochvormittag dann vollends gereicht. Müde waren die Jugendlichen dann aber doch, als gegen 13 Uhr das letzte Fahrzeug mit Teilnehmenden den Platz Richtung nach Hause verließ. Der ein oder andere hat sich dort aber bestimmt noch einmal ins Bett gelegt und träumt dort schon vom nächsten Mal.