Eine 24-Stunden-Übung, bei der die Mitglieder der Jugendabteilungen der Freiwilligen Feuerwehren Kirchardt, Gemmingen und Ittlingen einen Tag wie bei der Berufsfeuerwehr erleben können, ist am Wochenende mit viel Spaß und Einsatz über die Bühne gegangen.
Die Kirchardter Feuerwehr hat 2010 schon einen solchen Tag angeboten. Jetzt schloss sie sich mit den Nachbarn zusammen. „Wir wollen mehr kooperieren“, sagte Maximilian Keller, Ittlingens zweiter Jugendwart, und auch zwischen Gemmingen und Kirchardt gebe es derlei Gedanken.
26 Jungen und Mädchen zwischen neun und 17 Jahren nahmen das Angebot eines Tags „mit Einsätzen und Ablauf wie bei der Berufsfeuerwehr“ in Anspruch. Am Samstag um sieben Uhr trafen sich alle zu Frühstück und Schichteinteilung. Mit Erste-Hilfe-Kurs, Fahrzeugkunde, Spiel, Sport und Küchendienst verflog die Zeit.
Doch auch Einsätze standen auf dem Programm. Und wirklich: Ein Holzhaus stand in Flammen. In je zwei Gruppen retteten die Nachwuchsfeuerwehrleute in Berwangen eine (Plüsch-)Katze vom Baum, in Gemmingen mussten sie ein Auto so anheben, dass eine darunter liegende Person befreit werden konnte.
Eine Ölspur wurde beseitigt. Wie das geht, wussten die Ittlinger Niklas Blatte und Morice Leyrer schon: „Man streut ein bestimmtes Mittel darauf, das saugt das Öl auf, und dann fegt man es weg.“
Bild: In Gemmingen mussten die jungen Feuerwehrleute ein Auto aufschneiden, um eine darin eingeklemmte Person zu retten. (Foto: Gabriele Schneider)
Bericht von der FF Ittlingen und FF Kirchardt
An dem Wochenende vom 6. auf 7. Oktober veranstaltete die Jugendfeuerwehr Kirchardt, Gemmingen und Ittlingen einen 24 Stunden Berufsfeuerwehrtag. Dieser beinhaltete verschiedene Tätigkeiten und Einsätze aber auch Sport und Arbeitsdienste, wie sie auch bei einem Tagesablauf der Berufsfeuerwehren üblich sind. Dienstbeginn mit einem ausgiebigen Frühstück war um 7 Uhr im Gerätehaus in Kirchardt. Die 26 Jugendlichen wurden in vier Löschgruppen eingeteilt von denen jede ein eigenes Löschfahrzeug hatte.
Die anschließende Gerätekunde wurde durch den ersten Einsatz unterbrochen. Eine der Gruppen wurde zu einem Tierrettungs - Einsatz alarmiert, bei welchem eine Katze von einem Baum gerettet werden musste.
Kurz darauf folgte ein Einsatz auf dem Berwanger Feldweg, dort war Kraftstoff in Form von Rapsöl ausgelaufen. Die Jugendlichen mussten mit Hilfe von Öl-Bindemittel den Kraftstoff aufnehmen.
Am Nachmittag folgten dann Verkehrsunfälle in Gemmingen. Hierbei bestand die Aufgabe der Jugendlichen darin, dass sie einen fachgerechten Zugang zu einer imaginären Person im Fahrzeugschaffen mussten. Doch bevor Schere und Spreizer eingesetzt werden konnten, musste das Auto unterbaut und gesichert werden. Unterstützt wurden die Feuerwehrlehrlinge von 3 aktiven Gemminger Wehrmännern.
Am Abend gegen 19 Uhr folgte dann der größte unserer Einsätze. Ein Haus, in der Größe von 3 x 2 Metern und einer Höhe von fast drei Metern, brannte auf einem Ittlinger Schotterplatz gegenüber dem Haus an der Sägmühl, dazu wurde der komplette Löschzug alarmiert. Als die Jugendfeuerwehr eintraf, stand die Hütte bereits im Vollbrand. Die Wasserversorgung wurde über einen nahegelegenen Hydrant und die Elsenz sichergestellt, somit konnten die Jugendlichen den Brand schnell unter Kontrolle bringen.
Nach dem anstrengenden Brandeinsatz konnten die Jugendlichen bei einem Film entspannen. Darauf folgte die Nachtruhe, welche durch einen Einsatz mit dem Stichwort Brand unklar unterbrochen wurde. In einer eingenebelten Werkstatt mussten die Jugendlichen unter Atemschutz einen Hinternisparcour absolvieren.
Der Berufsfeuerwehrtag endete am Sonntagmorgen mit einem Frühstück und dem gemeinsamen Aufräumen des Gerätehauses.