Am Samstag, dem 04.06.2016 war es endlich soweit – über 15 Jugendliche und 8 Betreuer der Jugendfeuerwehr Untergruppenbach trafen sich pünktlich um 10 Uhr am Feuerwehrmagazin in Donnbronn und traten so den lang ersehnten 24h – Tag an.
Die Jugendlichen sollten an diesem Tag die Gelegenheit bekommen, den 24-Stunden Dienst einer Berufsfeuerwehr einmal selbst zu erleben.
Nach einer kurzen Begrüßung der Jugendlichen durch die Betreuer begann auch schon das große „Feldbetten aufbauen“. Bereits hier spielten Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft und Geduld eine zentrale Rolle, denn so manches Feldbett war doch schwieriger aufzubauen als gedacht.
Als die erste kleinere Hürde genommen war und es einige Anweisungen bezüglich der nächsten 24h gab, wurden die einzelnen Feuerwehrfahrzeuge per Losverfahren von den Jugendlichen besetzt.
Um kurz nach 11:00 Uhr dann der erste Einsatzalarm: Auslaufender Kraftstoff aus einem PKW auf der Natostraße im Gewann „Hessler“.
Vor Ort eingetroffen übernahm die Besatzung des LF10/6 die Verkehrsabsicherung und das Auffangen des auslaufenden Kraftstoffes während die Besatzung des LF8/6 ein Auffangbecken aufbaute. Kurze Zeit später war der Kraftstoff erfolgreich durch viel Geschick und Einfallsreichtum mittels der auf den Löschgruppenfahrzeugen verladenen Gerätschaften aufgefangen und der Einsatz konnte beendet werden.
Nach einer kurzen Trink- und Verschnaufpause, ging auch schon der nächste Einsatzalarm ein: Eingeklemmte Person unter einem Baumstamm und mindestens eine vermisste Person in Richtung Sendeturm/ Schweinsberg in der Panzerstraße. In Windeseile machten sich Jugendliche und Betreuer zur Abfahrt bereit und trafen wenige Minuten später am Einsatzort ein. Klar Strukturiert gingen die Jugendlichen an die Rettung der verletzten Person (Strohpuppe), die sich unter einem Baumstamm befand. Gleichzeitig wurde eine Personensuche gestartet. Durch zwei Hebekissen, die sorgfältig und gewissenhaft mit Hilfe einer Pressluftflasche aufgepumpt wurden, konnte die eingeklemmte Person patientengerecht unter dem Baumstamm befreit werden. Auch die vermisste Person wurde nach einigen Minuten im anliegenden Waldstück gefunden und am Einsatzort betreut.
Nach diesem schweißtreibenden, anstrengenden aber auch sehr interessanten Einsatz ging es zurück ins Magazin wo uns ein leckeres Vesper wartete.
Der Spaß darf bei so harter Arbeit natürlich auch nicht fehlen. So fanden während den gesamten 24h immer wieder Spiele statt, die manchmal Geschick, Schnelligkeit, Glück oder auch Konzentration forderten. Nicht nur die Jugendlichen, sondern auch die Betreuer hatten dabei viel zu Lachen. Um 14:00Uhr dann aber der nächste Einsatzalarm: Scheunenbrand im Mühlweg.
Jetzt war höchste Eile geboten. Bereits hunderte Meter vor der Einsatzstelle sah man aufsteigenden Rauch. Mit Hilfe von Saugschläuchen und einer tragbaren Feuerlöschpumpe entnahmen die Jugendlichen aus dem öffentlichen Gewässer das Löschwasser. Während die anderen einen dreiteiligen Löschangriff vorbereiten. Alles wurde blitzschnell und korrekt aufgebaut und so hieß es: „Wasser marsch“. Kurze Zeit später wurde dann auch schon „Feuer schwarz“ gemeldet, alle Fahrzeuge machen sich zum Abmarsch fertig und rücken wieder ins Feuerwehrmagazin ein.
Ein besonderes Highlight war dann der nächste Einsatz der in der Entenstraße stattfand. Einsatzstichwort war „PKW Verkehrsunfall“.
Den Jugendlichen stand ein echter PKW zur Verfügung, in dem eine Person (Übungspuppe) eingeklemmt war und befreit werden musste.Nun kamen der hydraulische Rettungssatz der Feuerwehr, wie die Schere und den Spreizer zum Einsatz. Bei solchen schweren Gerätschaften ist natürlich große Vorsicht und höchste Achtung geboten. Die Jugendlichen wurden bei diesen Arbeiten tatkräftig von den Betreuern unterstützt.
Kaum zurück vom Einsatz kam auch schon die nächste Einsatzalarmierung rein. Doch dieses Mal war es nur ein Fehlalarm. Aber auch das gehört zum Alltäglichen der Feuerwehr dazu.
Zum Abend hin wurde dann kräftig gegrillt. Es gab Würstchen, Steaks, Salat und Brötchen.
Beim anschließenden gemütlichen zusammensitzen am Lagerfeuer ertönte erneut der Einsatzton. „Hilfeleistung für den Rettungsdienst am Wald-Spielplatz „Trieb“ bei der Lutz-Sigelhütte. Im Rutschenhäuschen auf ca. 3m höhe befand sich eine verletzte Person, die durch die Jugendfeuerwehr mit Hilfe einer Schleifkorbtrage und der 4 teiligen Steckleiter gerettet wurde. Trotz der enormen Dunkelheit im Wald gelang es den Jugendlichen schnell die Einsatzstelle ausreichend zu beleuchten und so den Einsatz zügig aber gewissenhaft abzuarbeiten.
Zurück am Magazin hieß dann um 24 Uhr Bettruhe für alle.
Am nächsten Tag fand dann, nach einer Katzenwäsche, ein gemeinsames Frühstück statt. Zum Abschluss gab es dann auch noch zwei kleinere Einsätze. Genau 24h und acht Einsätze später wurden die Jugendlichen nach einer kurzen Feedbackrunde, von ihren Eltern in Donnbronn wieder abgeholt.
Das Feedback der Jugendlichen: „Es war ein Hammer Tag und auf jeden Fall ist wiederholungsbedarf da! Vielen Dank an ALLE, die da eingespannt waren. Und Danke an die Jungs (Jugendlichen), ihr wart super. Es war ein harmonischer Tag und das wichtigste war, dass es kein Streit gab! Das macht unsere Truppe aus!“ David Siegmund (Jugendsprecher der Jugendfeuerwehr Untergruppenbach).
Text & Bilder: Lea Wagener