„Brandstelle Wohnhaus, Wasserentnahme offenes Gewässer, Angriffstrupp zur Brandbekämpfung mit erstem Rohr vor.“ Präzise Einsatzbefehle gibt Lena Stuber ihrer Löschgruppe. Die 16-Jährige aus der Jugendfeuerwehr Pfaffenhofen ist Gruppenführerin bei einer Schauübung, mit der der Nachwuchs der Pfaffenhofener Feuerwehr beim Tag der offenen Feuerwehrtüren sein zehnjähriges Bestehen feiert. Die Festbesucher sind begeistert und belohnen den Einsatz der Jugendlichen mit viel Beifall.
Vier schwere Saugleitungsstücke aus dem Feuerwehrauto, dem LF 8, herauszuziehen, sie zusammenkuppeln, an der Pumpe anzuschließen und den Saugstutzen in den bereitstehenden Bottich, „das offene Gewässer“ zu hieven,das ist für die Jungs und Mädels kein Problem. Geschickt und schnell werden auch die B- und C-Schläuche ausgerollt, der Verteiler dazwischen gekuppelt und die Strahlrohre in Stellung gebracht. Aus drei „Rohren“ wird das Feuer bekämpft.
Im Millenniumsjahr, am 26. Februar 2000 war die Gründungsversammlung der Jugendfeuerwehr Pfaffenhofen. 14 Jungs und zwei Mädchen haben sich damals angemeldet. Ihr erster Jugendfeuerwehrwart war Matthias Fried, heute Kommandant der Gesamtwehr. Fünf Jungs aus dieser ersten Gruppe sind inzwischen aktive Feuerwehrmänner und mit Markus Stuber ist einer davon jetzt Leiter der Nachwuchsabteilung. Zuvor betreuten Thomas Scheid (2001 bis 2006) und Timo Kirschner (2006 bis 2010) die Jugendfeuerwehr.
Insgesamt wechselten in den zehn Jugendfeuerwehrjahren 16 Jugendliche zu den Aktiven. Darunter mit Julia Issler auch eine junge Frau. Und auch sie bringt sich als stellvertretende Jugendleiterin in die Nachwuchsarbeit ein.
Mit der Gründung der Jugendfeuerwehr vor zehn Jahren ging ein Wunsch von Bürgermeister Dieter Böhringer in Erfüllung. „Nicht weil die Feuerwehr ein Spielzeug des Bürgermeisters ist“, betonte das Gemeindeoberhaupt, sondern weil man in der Feuerwehrführung erkannte, dass nur so die erforderliche Mannschaftsstärke dauerhaft gesichert werden kann. Mit dem Umbau von Rathaus und Feuerwehrgerätehaus wurden 1999 die räumlichen Voraussetzungen geschaffen, erklärte Böhringer.
„Wir sind auf den Nachwuchs aus den Jugendfeuerwehren angewiesen“, betonte Reinhold Gall. Der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbandes freute sich, dass in Pfaffenhofen „relativ viele Mädchen (fünf derzeit) in der Jugendfeuerwehr sind und ermunterte sie durchzuhalten, „bis ihr zu den Aktiven kommt“. Die heutige Gesellschaft mache es erforderlich, dass sich gerade auch Frauen und Migranten in der Feuerwehr engagieren, betonte der SPD-Landtagsabgeordnete.
Heute hat die Jugendfeuerwehr Pfaffenhofen 26 Mitglieder. Fünf davon sind in der so genannten Übergangszeit - sowohl in der Jugendabteilung, als auch bei den Aktiven, erklärte Kommandant Matthias Fried. Sie machen doppelten Dienst, dürfen aber, weil sie noch nicht Volljährig sind, an keinem Einsatz teilnehmen. wst
Neue Mitglieder willkommen
Im Alter von elf Jahren werden Jungs und Mädchen in die Jugendfeuerwehr aufgenommen. Die Übungen sind 14tägig samstagnachmittags. Im Mittelpunkt steht dabei aber nicht nur die Vorbereitung für den aktiven Feuerwehrdienst sondern vor allem das gemeinsame Spiele machen und Spaß haben. Auch Wasserschlachten natürlich, Ausflüge und Kinobesuche.