Was eine riesige Gewitterwolke am Freitag über Bad Wimpfen in nur vier Minuten an Wassermassen fallen ließ, war so heftig, dass geparkte Autos beschädigt wurden, eine Baugrube einstürzte und rund 15 Kellerräume überflutet wurden.
Der heftige Wolkenbruch verschaffte Feuerwehr und Polizei viel Arbeit. Gegen 13.45 Uhr setzte starker Regen ein, der zum Wolkenbruch wurde. Vor etlichen Jahren riss ein ähnliches Ereignis das Pflaster aus der Entengasse heraus. Diesmal blieb es drinnen, aber drei Autos wurden gegen Hauswände gespült.
Anwohnerin Petra Kleesattel wollte nur vor die Türe schauen, weil es so stark regnete, als der blaue Renault ihres Sohnes auf einer ein Meter hohen Wasserwelle auf sie zu schwamm. „Ich habe richtig Angst bekommen" sagte die Frau. Der Renault wurde gegen eine Mauer gedrückt und wurde völlig überflutet. Ihr Pkw stand in der Garage und wurde auch bis zu den Sitzen überschwemmt.
An der Baustelle an der Carl-Ulrich-Straße unterspülten die Wassermassen die Baugrube und ließ beinahe den großen Bagger in die Grube stürzen. Rohre und Grabenverbaugeräte wurden einfach weggedrückt. Gott sei Dank befanden sich keine Bauleute in dem Moment in der Grube. Der Asphalt der Notstraße brach ebenfalls weg. Große Schottermassen wurden 200 Meter hinunter ins Tal gespült. Die Straßen wurden unverzüglich mit Schaufellader und Räumgeräten gereinigt.
Bürgermeister Claus Brechter überzeugte sich davon, dass seine Feuerwehr unter dem Kommando von Reinhold Korb und der Bauhof ganze Arbeit leisteten. Die Polizei war mit der Verkehrsregelung beschäftigt, um Bad Wimpfen ging einige Zeit überhaupt nichts mehr.
Die Feuerwehren von Bad Wimpfen und Neckarsulm waren mit insgesamt 10 Fahrzeugen und 43 Mann im Einsatz. Ebenso waren drei Streifen der Polizei vor Ort. Der entstandene Sachschaden dürfte sich nach ersten Schätzungen auf mindestens 30.000 Euro belaufen.
Bild 1: An der Baustelle Carl-Ulrich-Straße brachen Teile der Asphaltstraße samt Rohr- und Grabenverbaugerät ein.Bild 2: Vierminütiger Wolkenbruch: Diesen Renault spülte es die Entengasse runter, wo er von einer Hauswand aufgehalten wurde. (Fotos: Rudolf Landauer)