Ein intensiver Prüfungs-und Fortbildungstag nahm für die Rettungshundestaffel Unterland am Samstagnachmittag durch eine Alarmierung eine abrupte Wende.
Im Gesundheitszentrum Bad Wimpfen wurde seit dem Frühstück ein 79jähriger Patient vermisst. Da er ortsunkundig war, wurde vermutet, dass er sich eventuell in einer hilflosen Lage befinden könnte. Polizeihubschrauber und Polizei-Mantrailer waren bereits vor Ort, als gegen 16:25 Uhr die Rettungshundestaffel Unterland zur Verstärkung alarmiert wurde. Die Heilbronner Staffel rückte mit 17 Einsatzkräften, 9 Rettungshunden und zwei Fahrzeugen zur Unterstützung an. Zu diesem Zeitpunkt waren durch Klinikpersonal sämtliche Gebäude des Gesundheitszentrums mehrfach ergebnislos durchsucht worden.
Die Suche konzentrierte sich hauptsächlich auf Bereiche nördlich des Gesundheitszentrums sowie auf den ca. 2 km langen Bereich entlang des Neckars vom Freibad bis zur Wimpfener Neckarbrücke.
Nach intensiver Suche konnte der 79jährige an einem schlecht einsehbaren Steilhang, zwischen der Erich-Sailer-Straße und der Bahnlinie nach Bad Rappenau von Mitgliedern der Staffel Unterland aufgefunden werden. Gleichzeitig hatten die beiden Rettungshunde Chilli und Sunny, den ca. 10 Meter unterhalb der Straße liegenden Vermissten, durch bellen ihren Hundeführern angezeigt. Die Person war ansprechbar, aber verletzt. Rettungshundeteams übernahmen die Erstversorgung. Ohne technische Hilfsmittel war eine Rettung der verletzten Person nicht möglich. Daher wurde die Feuerwehr Bad Wimpfen zur Unterstützung angefordert. Der hinzugerufene Notarzt übernahm die weitere medizinische Versorgung. In einer Schleifkorbtrage konnte die Feuerwehr den Verunfallten aus dem Steilhang retten. Den weiteren Transport in die Klinik übernahm der Rettungsdienst. Der ältere Herr war wohl, aus bisher nicht ermitteltem Grund, den Hang hinuntergestürzt. Anhand der Lage des Verletzten, seinen Verletzungen und der nächtlichen Temperaturen nahe dem Nullpunkt bestand für ihn absolute Lebensgefahr. Hier zeigte sich wieder, wie wertvoll die Nase der ausgebildeten Rettungshunde ist, denn an dieser unübersichtlichen Stelle hätte die vermisste Person in den nächsten Tagen nur sehr schwer gefunden werden können.