Bad Rappenau - Am Sonntagmorgen gegen halb vier Uhr befand sich ein tschechischer Reisebus auf der Rückfahrt von der Schweiz nach Prag. Im Bus befanden sich 58 Personen. Auf der Autobahn 6 kurz nach der Anschlussstelle Bad Rappenau fing der Bus vermutlich aufgrund eines technischen Defektes Feuer.
Der Fahrer hielt auf dem rechten Fahrstreifen - in diesem Streckenabschnitt ist kein Pannenstreifen vorhanden - und ließ alle Insassen aussteigen, ehe der Bus völlig ausbrannte. Nahezu alle persönlichen Gegenstände der Fahrgäste, darunter alle Pässe und Reisedokumente, denn diese hatte der Busfahrer bezüglich der Grenzkontrolle in seinem Gepäckfach verwahrt, wurden ein Raub der Flammen. Von dem Bus blieb nur noch ein Metallgerüst übrig und der Schaden beläuft sich auf geschätzte 150 000 Euro.
Die Autobahn musste für etwa 1,5 Stunden in beide Fahrtrichtungen gesperrt werden, da zunächst Explosionsgefahr bestand und die Rauchentwicklung enorm war. Die Feuerwehr Heilbronn war mit zehn Fahrzeugen und 30 Mann, die Feuerwehr Sinsheim mit zwei Fahrzeugen und neun Mann am Brandort.
Die Tschechischen Fahrgäste wurden mit einem Ersatzbus der Stadt Heilbronn in eine Heilbronner Sporthalle gebracht. Die Betreuung und Versorgung übernahm eine Dolmetscherin und Mitarbeiter des Deutschen Roten Kreuzes. Da alle Reisepapiere vernichtet wurden, wurden die Grenzbehörden und die Tschechische Botschaft bezüglich des Fahrzeugbrandes informiert.
Am Stauende ereigneten sich zwei Folgeunfälle mit einem Schwerverletzten und einen Sachschaden von 40000 Euro:
Kurz vor sechs Uhr ereignete sich am Stauende kurz vor der Anschlussstelle Bad Rapppenau ein kleiner Auffahrunfall, wobei das Autobahnpolizeirevier Sinsheim zur Unfallaufnahme gerufen wurde.
Eine Streife des Sinsheimer Reviers war gerade im Begriff den Unfall aufzunehmen, als ein 76-Jähriger mit seinem Personenwagen in die abgesicherte Unfallstelle und in den Streifenwagen raste. Der Fahrer wurde hierbei schwerverletzt und beide Autos mussten abgeschleppt werden. Glücklicherweise befanden sich beide Polizeibeamte außerhalb ihres Streifenfahrzeugs und wurden nicht verletzt.
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